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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 322^325 F<br />

einzelne Beitragspflichtige einen zu hohen Beitrag entrichtet haben <strong>und</strong> deshalb die Gemeinde<br />

im Ergebnis zu gering belastet wird BVerwG NVwZ 1983, 152, 153 = DVBl. 1982,<br />

1058 = KStZ 1982, 233). Hier kommt vielmehr lediglich eine Pflicht zum Wiederaufgreifen<br />

des Verfahrens <strong>und</strong> eine Erstattung der Ïberzahlten BetrÌge in Betracht vgl. auch<br />

Rdn. 423).<br />

2. Die Ermittlung der an der Verteilung des ErschlieÞungsaufwands<br />

teilnehmenden Gr<strong>und</strong>stÏcksflÌchen<br />

Die Bestimmung der Gr<strong>und</strong>stÏcksflÌchen, auf die der nach den vorstehend unter 1.<br />

Rdn. 250 ff.) dargestellten Gr<strong>und</strong>sÌtzen ermittelte Aufwand zu verteilen ist, erfolgt in<br />

zwei Schritten. ZunÌchst muss festgestellt werden, welche Gr<strong>und</strong>stÏcke Ïberhaupt an der<br />

Verteilung teilnehmen ,,Ob`` der Verteilung); danach ist zu klÌren, mit welchem Anteil<br />

das jeweilige erschlossene Gr<strong>und</strong>stÏck zu belasten ist ,,Wie`` der Verteilung).<br />

Das ,,Ob`` der Verteilung richtet sich nach §131 I 1 BauGB, der insoweit nicht ganz zutreffend<br />

von der ,,Verteilung des beitragsfÌhigen ErschlieÞungsaufwands`` spricht richtig<br />

insoweit die entsprechende Vorschrift des § 38 I S.1 KAG BW; vgl. dazu Rdn.1b). Denn<br />

tatsÌchlich handelt es sich dabei um die Verteilung des umlegungsfÌhigen Aufwandes, also<br />

des um den Gemeindeanteil <strong>und</strong> eine eventuelle anderweitige Deckung verringerten beitragsfÌhigen<br />

ErschlieÞungsaufwands vgl. Rdn. 316). Das ,,Wie`` der Verteilung bestimmt<br />

sich nach §§131II <strong>und</strong> III sowie §131 I 2 BauGB i.V. m. den auf diese Vorschriften gestÏtzten<br />

<strong>und</strong> diese ausfÏllenden Regelungen der jeweiligen ErschlieÞungsbeitragssatzung Ïber<br />

die Verteilung des Aufwands BVerwG NVwZ 1986, 566 = DVBl. 1986, 349 = BauR 1986,<br />

330).<br />

Bei allen die Verteilung des ErschlieÞungsaufwands betreffenden Fragen, auch bei der<br />

Ermittlung der i.S. des §131 I 1 BauGB erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke, ist abzustellen auf die<br />

zum Zeitpunkt des Entstehens der sachlichen Beitragspflicht bzw. Teilbeitragspflicht<br />

vgl. Rdn. 214 ff.) maÞgebende Sach- <strong>und</strong> Rechtslage BVerwG NVwZ 1989, 1072, 1074 =<br />

DVBl. 1989, 675 = KStZ 1990, 31; vgl. ferner E 80, 99, 102 = NVwZ 1989, 566, 567 =<br />

DVBl. 1988, 1162, das allerdings auf NJW 1980, 2208, 2209 = BauR 1980, 259 = KStZ<br />

1980, 130 verweist, wo ^ systemwidrig unter Vermengung von sachlicher <strong>und</strong> persÎnlicher<br />

Beitragspflicht ^ bei der Frage der ausgeÏbten Nutzung der Zeitpunkt der Heranziehung<br />

zum ErschlieÞungsbeitrag fÏr maÞgeblich erklÌrt ist; Driehaus §17 Rdn. 2; Ernst<br />

in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §131 Rdn. 3 a; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr<br />

§131 Rdn. 25).<br />

a) Das Gr<strong>und</strong>stÏck im erschlieÞungsbeitragsrechtlichen Sinne. Bevor das i. S.<br />

von §131 I 1 BauGB erschlossene Gr<strong>und</strong>stÏck abgehandelt werden kann, bedarf es zunÌchst<br />

der KlÌrung, was diese Vorschrift unter einem ,,Gr<strong>und</strong>stÏck`` versteht, indem sie ^ ebenso<br />

wie §§130 II 3, 131 II, 133 I <strong>und</strong> III, 134 <strong>und</strong> 135 IV BauGB ^ diesen Begriff ohne nÌhere<br />

Beschreibung verwendet. Im Interesse der Rechtsklarheit <strong>und</strong> Rechtssicherheit geht das<br />

BVerwG im ErschlieÞungsbeitragsrecht gr<strong>und</strong>sÌtzlich vom formellen Gr<strong>und</strong>stÏcksbegriff<br />

im bÏrgerlich-rechtlichen Sinne aus. Danach ist ein Gr<strong>und</strong>stÏck ein solcher Teil der ErdoberflÌche,<br />

der auf einem besonderen oder gemeinschaftlichen Gr<strong>und</strong>buchblatt unter<br />

einer besonderen Nummer im Verzeichnis der Gr<strong>und</strong>stÏcke gebucht ist BVerwGE 66, 69,<br />

70 = NVwZ 1983, 153 = DVBl. 1982, 1056), so dass ein Gr<strong>und</strong>stÏck auch aus mehreren<br />

FlurstÏcken bestehen kann. Eine Ausnahme von diesem Gr<strong>und</strong>satz lÌsst das BVerwG<br />

NVwZ 1987, 420, 421 = DVBl. 1987, 630 = BauR 1987, 432) im Ergebnis dann ^ aber<br />

auch nur dann vgl. BVerwGE 79, 1, 2 f. = NVwZ 1988, 630 = DVBl. 1988, 896; vgl. zur berechtigten<br />

Kritik an dieser Eingrenzung OVG MÏnster KStZ 1990, 117 f. = NWVBl. 1990,<br />

304) ^ zu, wenn das Abstellen auf das Buchgr<strong>und</strong>stÏck dazu fÏhren wÏrde, dass ein wegen<br />

seiner geringen GrÎÞe ,,Handtuchgr<strong>und</strong>stÏck``) zwar nicht allein, aber zusammen mit<br />

einem oder mehreren angrenzenden Buchgr<strong>und</strong>stÏcken) desselben EigentÏmers ^ erforderlich<br />

ist insoweit vÎllige EigentÏmeridentitÌt, so dass ein bloÞes Miteigentum nicht aus-<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 111<br />

322<br />

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