F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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ErschlieÞungsbeitragsrecht 346^348 F<br />
998 f. = DVBl. 1999, 395, 396 f. = KStZ 1999, 154, wonach ein Ïber 90 000 qm groÞes als<br />
Feriendorf genutztes Gr<strong>und</strong>stÏck, bestehend aus einem Hotel, zahlreichen FerienhÌusern,<br />
Sportanlagen <strong>und</strong> StellplÌtzen sowie einem geschlossenen Privatwegesystem, durch eine<br />
AusbaustraÞe erschlossen wird, an die es lediglich mit der Breite seiner Zufahrt angrenzt).<br />
Ebenfalls als Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck bezeichnet wird ein Gr<strong>und</strong>stÏck, von dem die AnbaustraÞe<br />
Ïber einen nicht befahrbaren privaten oder einen Îffentlichen Wohnweg nach<br />
§127 II Nr. 2 BauGB s. o. Rdn. 101ff.) erreicht wird BVerwGE 74,145,149=NVwZ1986,<br />
1023 = DVBl. 1986, 774; vgl. auch die VGH MÏnchen NVwZ-RR 1991, 598;VGH Mannheim<br />
NVwZ-RR 2005, 352 <strong>und</strong> OVG MÏnster HSGZ 1997, 82 f. zugr<strong>und</strong>e liegenden Fallgestaltungen).<br />
Ein solches Gr<strong>und</strong>stÏck wird i. S. d. §131 I 1 BauGB durch die AnbaustraÞe<br />
erschlossen, wenn der Wohnweg gem. §127 II Nr. 2 BauGB nur von dieser einzigen) AnbaustraÞe<br />
abzweigt <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>stÏck dadurch entsprechend den Ausweisungen eines<br />
qualifizierten Bebauungsplans <strong>und</strong> den landesbauordnungsrechtlichen Anforderungen s.<br />
dazu Rdn. 207 a) zugÌnglich <strong>und</strong> damit nutzbar ist BVerwG NVwZ 1994, 910, 911 = KStZ<br />
1994, 171 unter BestÌtigung des Berufungsurteils des OVG MÏnster NWVBl. 1992, 26 f. =<br />
ZMR 1991, 495; vgl. zur entsprechenden Annahme fÏr ein im unbeplanten Innenbereich<br />
nach § 34 BauGB liegendes Gr<strong>und</strong>stÏck: Uechtritz DVBl. 1986, 1128; vgl. ferner Rdn. 409;<br />
zur Regelung des § 39 I 2 KAG BW ^ dazu Rdn.1b ^ krit. Driehaus NVwZ 2005, 1136,<br />
1139/40). Auf das Erfordernis des HeranfahrenkÎnnens an die Gr<strong>und</strong>stÏcksgrenze ist zu<br />
verzichten, sofern das Bebauungsrecht das Gr<strong>und</strong>stÏck trotz der fehlenden Zufahrt als bebaubar<br />
ausweist BVerwGE 74, 145, 155 f. = NVwZ 1986, 1023, 1024 = DVBl. 1986, 774; vgl.<br />
zum Ausreichen allein eines Zugangs auch Rdn. 336).<br />
Problematisch ist, inwieweit eine aufgr<strong>und</strong> behÎrdlicher Genehmigung erfolgte Bebauung<br />
von Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcken ein Erschlossensein begrÏndet. Das dÏrfte anzunehmen<br />
sein, wenn die Baugenehmigung gerade im Hinblick auf die ZugÌnglichkeit des<br />
Gr<strong>und</strong>stÏcks von der abgerechneten StraÞe aus erteilt worden ist oder ein entsprechender<br />
Rechtsanspruch besteht Driehaus §17 Rdn. 86 fÏr einen durch einen Îffentlichen Wohnweg<br />
^ s.o. Rdn. 101ff. ^ mit der AnbaustraÞe verb<strong>und</strong>enenWohnweg). DarÏber hinaus ist<br />
zu erwÌgen, ob ein Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck erschlossen i.S. des §131 I 2 BauGB <strong>und</strong> des<br />
§133 I 1 BauGB) ist, wenn eine Baugenehmigung unter VerstoÞ gegen baurechtliche Anforderungen<br />
erteilt worden ist bejahend OVG Saarlouis AS 21, 181 = KStZ 1987, 236, 237).<br />
Dabei kÎnnte man in erster Linie darauf abstellen, dass das fragliche Gr<strong>und</strong>stÏck seit langer<br />
Zeit den durch die StraÞe vermittelten ErschlieÞungsvorteil genieÞt <strong>und</strong> eine Sicherung<br />
der ErschlieÞung auf Dauer aufgr<strong>und</strong> eines Notwegerechts gem. §§ 917 I, 918 II BGB besteht.<br />
Es ist aber zu erwarten, dass das BVerwG eine rechtswidrig erteilte Baugenehmigung<br />
nicht als ausreichend fÏr die ZugÌnglichkeit eines Gr<strong>und</strong>stÏcks ansehen wird.<br />
Besteht zum Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck keine auf Dauer gesicherte Zufahrt, ist es dennoch<br />
durch eine AnbaustraÞe erschlossen, wenn Hinterlieger- <strong>und</strong> Anliegergr<strong>und</strong>stÏck demselben<br />
EigentÏmer ^ eine solche IdentitÌt ist auch dann anzunehmen, wenn an dem an<br />
die ErschlieÞungsanlage angrenzenden Gr<strong>und</strong>stÏck lediglich Miteigentum des AlleineigentÏmers<br />
des Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcks besteht VGH Mannheim NVwZ-RR 2005, 352;<br />
a. A. OVG LÏneburg NVwZ-RR 2005, 356, 357; vgl. insoweit auch Rdn. 207 zum Ausreichen<br />
von Miteigentum im Rahmen des Erschlossenseins nach § 133 I BauGB) ^ gehÎren<br />
sowie einheitlich genutzt werden <strong>und</strong> sich demgemÌÞ der durch die StraÞe vermittelte<br />
ErschlieÞungsvorteil auch auf das Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck erstreckt BVerwGE 79, 1, 6 =<br />
NVwZ 1988, 630, 631 = DVBl. 1988, 896; NVwZ-RR 1998, 67 f. = ZMR 1998, 57 =<br />
HSGZ 1997, 462; OVG MÏnster Gemht 2006, 16 = [juris]; weitergehend Driehaus ZMR<br />
2001, 424, 426 unter II.2., der weder eine tatsÌchlich bestehende Zufahrt noch eine einheitliche<br />
Nutzung fÏr erforderlich hÌlt). Eine solche einheitliche Nutzung kann z. B. in einer<br />
Ïbergreifenden gewerblichen Nutzung BVerwG BRS 43 Nr. 64 S. 154) oder in der Vermietung<br />
von WohnflÌchen <strong>und</strong> StellplÌtzen BVerwG BRS 43 Nr. 65 S. 156) oder auch in<br />
einer grenzÏberschreitenden Bebauung bestehen, ohne dass diese eine bestimmte flÌchenmÌÞige<br />
Ausdehnung erreichen muss BVerwGE 79, 1, 6 = NVwZ 1988, 630, 631 = DVBl.<br />
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