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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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„Warum sollten sie uns schon zuhören?“„Wer würde denn M1k3y nicht zuhören?“Ich stellte meinen Kaffee ab. Ich nahm mein Handy und steckte es in die Tasche. Ich stand auf, drehtemich auf dem Absatz um und verließ das Café. Ich suchte mir keine bestimmte Richtung aus und gingeinfach nur los. Mein Gesicht fühlte sich wie erstarrt an, und mein Magen rebellierte.Die wissen, wer du bist, dachte ich. Die wissen, wer M1k3y ist. Die Sache war gelaufen. Wenn Angees rausgefunden hatte, dann das DHS ja wohl erst recht. Ich war geliefert. Ich hatte es von demMoment an gewusst, in dem ich aus dem DHS-Truck aussteigen durfte: Eines Tages würden siekommen, um mich zu holen und mich für immer verschwinden zu lassen, dort, wo sie auch Darrylhatten verschwinden lassen.Alles war aus.Auf Höhe Market Street rannte sie mich fast um. Sie war außer Atem und sah ziemlich wütend aus.„Was zum Teufel ist ihr Problem, mein Herr?“Ich schüttelte sie ab und ging weiter. Alles war aus.Sie packte mich wieder. „Hör auf damit, Marcus, du machst mir Angst. Komm schon, sprich mit mir.“Ich hielt an und schaute sie an. Sie verschwamm vor meinen Augen. Ich sah alles nur unscharf. Undich hatte diesen wahnsinnigen Drang, mich einfach vor die Straßenbahn zu werfen, die grade an unsvorbeiratterte, hier, mitten auf der Straße. Lieber sterben als noch mal dorthin zurück.„Marcus!“ Sie tat etwas, was ich bisher nur aus Filmen kannte: Sie haute mir eine runter, und zwarhart ins Gesicht. „Sprich mit mir, verdammtnochmal!“Ich sah sie an und befühlte mein Gesicht, das brannte wie Hölle.„Niemand darf wissen, wer ich bin“, sagte ich. „Ich kanns nicht anders sagen. Wenn du es weißt, dannist es vorbei. Sobald andere Leute es wissen, ist es gelaufen.“„Oh Gott, es tut mir Leid. Hey, ich weiß das bloß, weil, also, ich hab Jolu erpresst. Nach der Party habich dir ein bisschen hinterhergeschnüffelt, um rauszukriegen, ob du wirklich so nett bist, wie duwirkst, oder vielleicht doch ein heimlicher Serienkiller. Jolu kenn ich schon ewig, und als ich ihn überdich ausgefragt habe, da hat er von dir geschwärmt, als wärst du der nächste Messias oder so; aber ichhab gemerkt, dass da immer noch was war, womit er nicht rausrücken wollte. Ich kenn ihn also schonewig; und er war mal im Computer-Camp hinter meiner älteren Schwester her, als er nochn Kind war.Ich weiß ein paar ziemlich schmutzige Sachen über ihn. Und ich hab ihm gesagt, ich würde die in derWelt rumposaunen, wenn er mir nicht alles erzählt.“„Und dann hat ers dir erzählt.“„Nein“, sagte sie. „Er meinte, ich könne mich mal gehackt legen. Dann hab ich ihm also was übermich erzählt. Etwas, was ich überhaupt noch niemandem erzählt habe.“„Was denn?“Sie schaute mich an. Blickte sich um, blickte wieder zu mir. „Okay, ich lass dich jetzt nichtVerschwiegenheit schwören; was solls? Entweder ich kann dir trauen oder nicht.Letztes Jahr hab ...“ Sie stockte. „Letztes Jahr hab ich die standardisierten Tests geklaut und imInternet veröffentlicht. War eigentlich nur zum Spaß. Ich kam zufällig am Büro des Schulleitersvorbei und sah sie im Safe, und die Tür war offen. Ich bin also reingehuscht – da waren sechsExemplare, und ich hab mir eins davon in die Tasche gesteckt und bin wieder raus. Daheim hab ichsie gescannt und auf einem <strong>Piratenpartei</strong>-Server in Dänemark veröffentlicht.“„Du warst das?“Sie errötete. „Hm, ja.“108

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