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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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Also nahm ich auf dem Weg zur Schule den Umweg die 16te runter nach Mission, dann Valencia hochund rüber. Der Laden war zu, aber ich notierte mir die Öffnungszeiten und vergewisserte mich, dasssie das Poster noch hängen hatten.Als ich Valencia runterstapfte, war ich erstaunt zu sehen, wie viel „Trau keinem über 25“-Zeug hier zusehen war. Die Hälfte der Läden hatte Trau-keinem-Devotionalien in den Fenstern: Brotdosen,Babydoll-Shirts, Stiftdosen, Truckerhüte. Die Trendsetterläden sind immer schneller geworden: Wennsich neue Meme binnen ein, zwei Tagen übers Netz verbreiten, dann sind die Läden mittlerweile ganzgut darin, ruckzuck den passenden Merchandising-Kram ins Fenster zu hängen. Wenn du am Montagein witziges Youtube-Filmchen über einen Typ, der sich aus Mineralwasserflaschen einenDüsenantrieb bastelt, in deiner Mail findest, kannst du davon ausgehen, am Dienstag die ersten T-Shirts mit Stills aus dem Video kaufen zu können.Aber es war irre zu sehen, wie sich was aus dem Xnet in die Szeneläden ausbreitete. ZerfetzteDesignerjeans, auf die der Slogan sorgfältig wie mit Tinte geschrieben war. Gestickte Aufnäher.Gute Nachrichten verbreiten sich schnell.Als ich in die Gesellschaftskundeklasse von Ms. Galvez kam, stand der Slogan an der Tafel. Wirsaßen alle an unseren Tischen und grinsten ihn an, und er schien zurückzugrinsen. Es hatte wasungeheuer Befriedigendes zu denken, dass wir alle einander trauen konnten und dass der Feindidentifizierbar war. Ich wusste, dass das nicht so ganz stimmte, aber es war eben auch nicht so ganzfalsch.Ms. Galvez kam rein, strich sich übers Haar, stellte ihr SchulBook auf den Tisch und schaltete es ein.Dann nahm sie ein Stück Kreide und drehte sich zur Tafel. Alles lachte. Gutmütig zwar, aber wirlachten.Sie drehte sich wieder zu uns und lachte ebenfalls. „Sieht so aus, als ob die Sloganschreiber derNation unter Inflation leiden. Wer von euch weiß denn, woher dieser Satz ursprünglich stammt?Wir schauten uns an. „Hippies?“, fragte jemand, und wir lachten wieder. San Francisco ist voll vonHippies, von den alten Kiffern mit ihren Schmuddelbärten und Batikfummeln bis zu denen von heute,die sich mehr fürs Verkleiden und Footbag-Spielen interessieren als fürs Protestieren.„Ja, Hippies. Aber wenn wir heute an Hippies denken, dann meist nur an ihre Kleidung und an dieMusik. Aber Kleidung und Musik waren nur eine Begleiterscheinung von dem, was diese Ära, dieSechziger, so wichtig machte.„Ihr habt schon von der Bürgerrechtsbewegung gehört, der es um die Abschaffung derRassentrennung ging; weiße und farbige Jugendliche wie ihr, die mit Bussen in den Süden gefahrensind, um bei der Registrierung schwarzer Wähler zu helfen und gegen den offiziellen Staatsrassismuszu protestieren. Kalifornien war einer der Orte, aus denen die meisten Führer derBürgerrechtsbewegung kamen. Wir waren hier immer schon ein bisschen politischer als der Rest desLandes, und in diesem Teil des Landes konnten Farbige außerdem schon dieselben Fabrikjobsbekommen wie Weiße, so dass es ihnen ein bisschen besser ging als ihren Verwandten im Süden.Die Studenten in Berkeley schickten kontinuierlich Freiheitsaktivisten nach Süden, die sie mithilfevon Infoständen auf dem Campus, in Bancroft und Telegraph Avenue rekrutierten. Die Stände gibt esheute noch, ihr habt sie wahrscheinlich schon gesehen.Tja, die Universität versuchte das zu unterbinden. Ihr Präsident verbot politische Aktivitäten auf demCampus, aber die Bürgerrechtsjugend ließ sich davon nicht aufhalten. Die Polizei versuchte jemandenzu verhaften, der an den Infoständen Flugblätter verteilte, aber dann haben 3000 Studenten den Wagenumzingelt und es verhindert, ihn abtransportieren zu lassen. Sie wollten es nicht zulassen, dass siediesen Jugendlichen ins Gefängnis brachten. Sie stellten sich aufs Dach des Polizeiautos und hieltenReden über das First Amendment 3 und über Meinungsfreiheit.3 Erster Zusatzartikel zur US-Verfassung, verbietet u.a. die gesetzliche Einschränkung der Meinungs- undVersammlungsfreiheit, AdÜ94

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