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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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EpilogDieses Kapitel ist Hudson Booksellers gewidmet, den Buchhändlern, die man in praktisch jedem Flughafen der USA findet.Die meisten Hudson-Filialen haben nur wenige Titel (wobei diese oft erstaunlich vielfältig sind), aber die größeren, etwa dieim AA-Terminal in Chicagos O‘Hare, sind ebenso gut wie eine Buchhandlung in einem Wohngebiet. Man muss schon wasBesonderes bieten, um in einem Flughafen eine persönliche Note zu setzen, und Hudson‘s hat mir bei mehr als einemlangen Chicago-Zwischenstopp mein geistiges Wohlbefinden gerettet.Hudson Booksellers http://www.hudsongroup.com/HudsonBooksellers_s.htmlBarbara rief mich am Wochenende des 4. Juli im Büro an. Ich war nicht der Einzige, der amFeiertagswochenende zur Arbeit gekommen war, aber ich war der Einzige, der es tat, weil meineFreigangsregelung mir nicht erlaubte, die Stadt zu verlassen.Sie hatten mich schließlich für schuldig befunden, Mashas Handy gestohlen zu haben. Ist das zuglauben? Die Staatsanwaltschaft hatte mit meiner Anwältin den Deal gemacht, dass man alleAnklagepunkte zu „elektronischem Terrorismus“ und „Aufrührertum“ fallen lassen würde, wenn ichmich im Gegenzug des minderschweren Diebstahls schuldig bekannte. Sie brummten mir drei Monatemit Freigang in einem Rehabilitationszentrum für jugendliche Straftäter in der Mission auf. Ich schliefim Wohnheim, in einem Gemeinschaftsschlafraum zusammen mit echten Kriminellen, Gang-Kids undDrogen-Kids, ein paar echten Bekloppten. Tagsüber war ich „frei“, rauszugehen und in meinem „Job“zu arbeiten.„Marcus, sie lassen sie raus“, sagte sie.„Wen?“„Johnstone, Carrie Johnstone. Das nichtöffentliche Militärtribunal hat sie von aller Schuldfreigesprochen. Die Akte ist geschlossen, und sie kehrt in den aktiven Dienst zurück. Sie schicken siein den Irak.“Carrie Johnstone war der Name von Frau Strenger Haarschnitt. Das kam bei den vorläufigenAnhörungen am Kalifornischen Kammergericht heraus, aber das war auch schon so ziemlich dasEinzige, was herauskam. Sie verweigerte jede Aussage darüber, von wem sie ihre Anweisungenerhalten hatte, was sie getan hatte, wer inhaftiert worden war und warum. Sie saß vor Gericht Tag fürTag einfach nur da, vollkommen schweigsam.Die Bundesbehörden hatten sich mittlerweile aufgeplustert und über die „einseitige, illegale“Schließung der Treasure-Island-Anlage seitens des Gouverneurs sowie über die Ausweisung derBundespolizei aus San Francisco durch den Bürgermeister beschwert. Eine Menge dieser Bullenwaren in kalifornischen Gefängnissen gelandet, ebenso wie die Wachen aus Gitmo-an-der-Bay.Dann kam einen Tag lang überhaupt keine Stellungnahme aus dem Weißen Haus und keine aus demStaatskapitol. Und am nächsten Tag fand eine trockene, angespannte gemeinsame Pressekonferenz aufden Stufen des Gouverneurssitzes statt, bei der der Chef des DHS und der Gouverneur ihr„Übereinkommen“ verkündeten.Das DHS würde ein nichtöffentliches Militärtribunal einberufen, um „mögliche Irrtümer in derBeurteilung“ nach dem Anschlag auf die Bay Bridge aufzuklären. Das Tribunal würde jedesverfügbare Mittel einsetzen, um zu gewährleisten, dass kriminelle Handlungen angemessen bestraftwürden. Im Gegenzug würde die Kontrolle über DHS-Operationen in Kalifornien an den Staatssenatübergehen, der die Macht haben würde, sämtliche Heimatschutzmaßnahmen im Bundesstaat zubeenden, zu untersuchen und neu zu bewerten.Der Aufschrei der Reporter war ohrenbetäubend gewesen, und Barbara hatte die erste Frage gestellt.„Mr. Gouverneur, bei allem gebotenen Respekt: Wir haben unwiderlegbare Videobeweise, dassMarcus Yallow, ein Bürger dieses Staates von Geburt an, einer simulierten Exekution ausgesetzt war,und zwar durch DHS-Beamte, die offenkundig auf Anweisung des Weißen Hauses handelten. Ist derStaat wirklich gewillt, jeden Anschein von Gerechtigkeit für seine Bürger im Angesicht illegaler,barbarischer Folter aufzugeben?“ Ihre Stimme zitterte, aber sie brach nicht.196

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