11.07.2015 Aufrufe

littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nur möglich war, die gesamte Action aufgeschlüsselt nach Orten, nach Zeit, nach Kategorien –Polizeigewalt, Tanzen, Nachwirkungen, Gesang. Dazu lud ich das komplette Konzert hoch.Das war so ziemlich alles, was ich den Rest der Nacht machte. Und die nächste Nacht. Und dieübernächste.Meine Mailbox quoll über mit Anregungen von Anderen, die mir Aufzeichnungen aus ihren Handysund ihren Kompaktkameras zusandten. Dann bekam ich eine E-Mail von jemandem, dessen Namenich kannte – Dr. Eeevil (mit drei „E“), einem der führenden Köpfe hinter ParanoidLinux.> M1k3y> Ich habe dein Xnet-Experiment sehr interessiert verfolgt. Hier in Deutschland haben wir eineMenge Erfahrung damit, was passiert, wenn Regierungen außer Kontrolle geraten.> Eine Sache solltest du wissen: Jede Kamera hat eine einzigartige „Rausch-Signatur“, die manspäter dazu verwenden kann, ein Bild einer bestimmten Kamera zuzuordnen. Das bedeutet, dassFotos, die du auf deiner Site veröffentlichst, möglicherweise dazu benutzt werden können, ihreFotografen zu identifizieren, falls sie später mal wegen was anderem hochgenommen werden.> Es ist zum Glück nicht schwer, die Signaturen zu entfernen, wenn du dir die Mühe machen willst. Inder ParanoidLinux-Distro, die du benutzt, gibt es dafür ein Tool. Es heißt photonomous, und es stecktin /usr/bin. Lies einfach die Hilfeseiten als Anleitung. Ist aber eigentlich simpel.> Viel Glück bei dem, was du da tust. Lass dich nicht schnappen. Bleib frei. Bleib paranoid.> Dr EeevilIch beseitigte die Signaturen von allen Fotos, die ich gepostet hatte, und lud sie dann wieder hoch,zusammen mit einem Bericht darüber, was Dr. Eeevil mir erzählt hatte, und der dringenden Bitte analle anderen, es genauso zu machen, um all unsere Fotos zu anonymisieren. Mit den Fotos, die schonruntergeladen und gespeichert waren, konnten wir nichts mehr machen, aber von jetzt an würden wirschlauer sein.Weiter dachte ich in dieser Nacht nicht über die Sache nach, bis ich am nächsten Morgen zumFrühstück runterkam und Mom das Radio anhatte, wo die NPR-Morgennachrichten liefen.„Die arabische Nachrichtenagentur Al-Dschassira verbreitet Fotos, Videos und Augenzeugenberichtevom Jugendaufstand am vorigen Wochenende in Mission Dolores Park“, sagte der Sprecher, währendich grade ein Glas Orangensaft trank. Irgendwie schaffte ich es, ihn nicht über den ganzen Raum zuversprühen, aber ein bisschen verschluckte ich mich dann doch.„Al-Dschassira-Reporter geben an, dass diese Berichte im so genannten ‚Xnet‘ veröffentlicht wurden,einem Untergrund-Netzwerk von Studenten und Al-Kaida-Sympathisanten in der Bay Area. Über dieExistenz dieses Netzwerks wurde schon lange spekuliert, doch der heutige Tag markiert seineerstmalige Erwähnung in Massenmedien.“Mom schüttelte den Kopf. „Das fehlte uns noch. Als ob die Polizei nicht schon schlimm genug wäre.Kids, die rumrennen und glauben, eine Guerilla-Armee zu sein, geben denen doch bloß einenVorwand, noch härter zuzuschlagen.“„Die Weblogs im Xnet sind voll mit Hunderten von Berichten und Multimedia-Dateien jungerMenschen, die bei dem Aufruhr dabeiwaren und behaupten, es sei eine friedfertige Versammlunggewesen, bis die Polizei sie angegriffen habe. Hier ist einer dieser Berichte:‚Alles, was wir machten, war tanzen. Ich hatte meinen kleinen Bruder mitgebracht. Bands spielten,und wir redeten über Freiheit und darüber, dass wir auf dem besten Weg sind, sie an diese Idioten zuverlieren, die behaupten, Terroristen zu hassen, aber uns dann angreifen, als ob wir Terroristen sindund nicht Amerikaner. Ich glaube, die hassen die Freiheit, nicht uns.Wir haben getanzt, und die Bands spielten, und alles war lustig und einfach toll, und dann brülltendie Polizisten uns an, wir sollten auseinandergehen. Wir schrien alle, holt es euch zurück!, und damit110

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!