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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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Als ich heute an ihm entlangschubberte, löste ich meinen RFID-Kloner aus, der in der Tasche meinerLederjacke bereit lag. Der Kloner saugte sich die Nummern seiner Kreditkarten, der Autoschlüssel,seines Passes und die der Hundert-Dollar-Noten in seiner Brieftasche.Während das noch geschah, flashte ich ein paar davon mit neuen Nummern, die ich im Gedränge vonanderen Leuten gesaugt hatte. Das war so, wie ein paar Nummernschilder auszutauschen, aberunsichtbar und in Echtzeit. Ich lächelte Herrn Dackel entschuldigend an und ging weiter die Trepperunter. Neben drei Autos blieb ich lange genug stehen, um ihre FasTrak-Nummern gegen dieNummern von Wagen zu tauschen, an denen ich am Tag zuvor vorbeigekommen war.Man mag das für ziemlich rüpelig halten, aber im Vergleich mit vielen Xnettern war ich nochzurückhaltend und konservativ. Ein paar Mädels im Verfahrenstechnik-Programm an der UC Berkeleyhatten ausgetüftelt, wie man aus Küchenartikeln eine harmlose Substanz erzeugt, die Sprengstoff-Sensoren anschlagen ließ. Sie hatten ihren Spaß dabei, das Zeug auf die Aktentaschen und Jackenihrer Profs zu streuen, um sich dann zu verstecken und zu beobachten, wie diese Profs versuchten,Auditorien und Bibliotheken auf dem Campus zu betreten, nur um von den mittlerweileallgegenwärtigen Sicherheitsdiensten in die Mangel genommen zu werden.Andere wollten ausprobieren, wie man Umschläge so mit Substanzen pudern könnte, dass sie positivauf Anthrax getestet würden, aber alle anderen hielten das für bescheuert. Zum Glück hatten sies wohlauch nicht hingekriegt.Ich kam am San Francisco General Hospital vorbei und nickte zufrieden, als ich die langen Schlangenam Haupteingang sah. Natürlich hatten sie dort auch einen Polizeiposten, und es arbeiteten dagenügend Xnetter als Praktikanten, in der Caféteria und sonstwo, dass sie mittlerweile die Markenvon allen Mitarbeitern wild durchgemischt hatten. Ich hatte gelesen, dass die Sicherheits-Checks fürjeden die Arbeitszeit um eine Stunde pro Tag verlängerten, und die Gewerkschaften drohten mit Streikfür den Fall, dass das Hospital nichts dagegen unternahm.Ein paar Blöcke weiter sah ich eine noch längere Schlange am Zugang zur BART. Polizisten stapftendie Schlange entlang und pickten Leute raus, um sie zu befragen, die Taschen zu durchsuchen und siekomplett zu filzen. Sie wurden zwar immer öfter deswegen verklagt, aber das schien sie nicht zubremsen.Ich war ein bisschen zu früh an der Schule und beschloss, noch mal zur 22. Straße zu gehen, um einenKaffee zu trinken, und da kam ich an einem Polizeiposten vorbei, wo sie Autos anhielten und penibeldurchsuchten.In der Schule wars nicht weniger bizarr – die Sicherheitsleute an den Metalldetektoren prüften auchunsere Schulausweise und griffen sich Schüler mit ungewöhnlichen Bewegungsprofilen zurBefragung raus. Natürlich hatten wir alle ungewöhnliche Bewegungsprofile. Und natürlich fing derUnterricht mindestens eine Stunde später an.Und im Unterricht wars völlig verrückt. Ich glaub nicht, dass sich überhaupt jemand konzentrierenkonnte. Ich hörte, wie zwei Lehrer drüber sprachen, wie lange sie am Tag zuvor für den Heimweggebraucht hatten und dass sie heute heimlich früher loskommen wollten.Ich konnte mich nur mit Mühe beherrschen, um nicht loszuplatzen. Das Paradoxon vom Falsch-Positiven hatte wieder zugeschlagen!Klar, dass sie uns früh aus dem Unterricht entließen; ich nahm den langen Weg nach Hause undstromerte durch Mission, um das Chaos zu begutachten. Endlose Autoschlangen. Anstehen vor BART-Stationen bis einmal um den Block rum. Leute, die Geldautomaten beschimpften, die kein Geldrausrückten, weil ihre Konten wegen ungewöhnlicher Aktivitäten eingefroren waren (das kommtdabei raus, wenn man sein Konto unmittelbar mit seinem FasTrak und FastPass koppelt!).Ich kam heim, machte mir ein Sandwich und loggte mich ins Xnet ein. Es war ein guter Tag gewesen.Leute aus allen Ecken der Stadt bejubelten ihre Erfolge. Wir hatten die Stadt San Francisco zumStillstand gebracht. Die Nachrichten bestätigten das – dort hieß es, das DHS sei übergeschnappt, und68

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