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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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„Was?“, fragte ich, obgleich ich wusste, was nun kommen würde.„Ich kann das nicht mehr ewig weitermachen“, sagte er endlich. „Vielleicht nicht mal mehr einenMonat. Ich glaube, das wars für mich. Ist einfach zu riskant. Du kannst einfach nicht gegen das DHSin den Krieg ziehen. Das ist bescheuert. Wirklich totaler Wahnsinn.“„Du hörst dich an wie Van“, sagte ich. Meine Stimme klang viel bitterer, als ich es wollte.„Ich kritisier dich nicht, Mann. Ich finde es klasse, dass du den Mut hast, die Sache die ganze Zeitdurchzuziehen. Ich hab ihn nicht. Ich kann mein Leben nicht in permanenter Angst leben.“„Was meinst du damit?“„Ich meine, ich bin raus. Ich werde einer dieser Typen, die so tun, als ob alles in Ordnung ist und alsob bald alles wieder normal wird. Ich werde im Internet surfen wie immer und das Xnet nur noch zumSpielen benutzen. Ich zieh mich raus, das mein ich. Ich werde kein Teil deiner Pläne mehr sein.“Ich sagte kein Wort.„Ich weiß, das bedeutet, dich im Stich zu lassen. Ich will das nicht, glaub mir. Ich will viel lieber, dassdu mit mir zusammen aufgibst. Du kannst keinen Krieg gegen die Regierung der USA erklären. Dasist ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Und dir dabei zugucken, wie dus versuchst, ist wiezugucken, wie ein Vogel immer noch mal gegen die Scheibe fliegt.“Er erwartete, dass ich was sagte. Was ich sagen wollte, war Oh Gott, Jolu, herzlichen Dank dafür,dass du mich im Stich lässt! Hast du schon vergessen, wies war, als sie uns abgeholt haben? Hast duvergessen, wie es in diesem Land aussah, bevor sie es übernommen haben? Aber das war es nicht,was er von mir hören wollte. Was er hören wollte, war:„Ich verstehe, Jolu. Und ich respektiere deine Entscheidung.“Er trank den Rest aus seiner Flasche, zog sich eine neue raus und öffnete sie.„Da ist noch was“, sagte er.„Was?“„Ich wollts nicht erwähnen, aber ich will, dass du wirklich kapierst, warum ich das tun muss.“ „OhGott, Jolu, was denn?“„Ich hasse es, das zu sagen, aber du bist weiß. Ich nicht. Weiße werden mit Kokain geschnappt undgehen dann ein bisschen auf Entzug. Farbige werden mit Crack erwischt und wandern für zwanzigJahre in den Knast. Weiße sehen Bullen auf der Straße und fühlen sich sicherer. Farbige sehen Bullenauf der Straße und fragen sich, ob sie wohl gleich gefilzt werden. So, wie das DHS dich behandelt, sowar das Gesetz in diesem Land für uns schon immer.“Es war so unfair. Ich hatte es mir nicht ausgesucht, weiß zu sein. Ich glaubte auch nicht, mutiger zusein, nur weil ich weiß bin. Aber ich wusste, was Jolu meinte. Wenn die Bullen in der Missionjemanden anhielten und nach den Papieren fragten, dann war dieser Jemand typischerweise keinWeißer. Welches Risiko ich auch einging – Jolu ging das höhere ein. Welche Strafe ich zu zahlenhätte, Jolu würde mehr zu zahlen haben.„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte ich.„Du musst nichts sagen“, entgegnete er. „Ich wollte bloß, dass dus weißt, damit dus verstehenkannst.“Ich konnte Leute auf dem Nebenweg auf uns zukommen sehen. Es waren Freunde von Jolu, zweiMexikaner und ein Mädchen, das ich vom Sehen kannte, klein und eher der intellektuelle Typ; sie trugimmer süße schwarze Buddy-Holly-Brillen, die sie aussehen ließen wie eine ausgestoßeneKunststudentin in einem dieser Teenie-Streifen, die schließlich den Megaerfolg landet.85

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