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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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Quarter aus meiner Tasche und polierte ihn am T-Shirt-Saum, um meine Fingerabdrückeabzuwischen.Ich ging immer weiter runter in Richtung der BART-Station mit ihren Münztelefonen. Ich schaffte esbis zur Straßenbahnhaltestelle, als ich die Titelseite des aktuellen „Bay Guardian“ sah, auf einemhohen Stapel neben einem farbigen Obdachlosen, der mich angrinste. „Na los, lies die Schlagzeilen,ist gratis. Reingucken kostet dich aber 50 Cent.“Der Aufmacher war in der größten Typo gesetzt, die ich seit dem 11. September gesehen hatte:IN GUANTANAMO-AN-DER-BAYDarunter, in kaum kleinerer Schrift:„Wie das DHS unsere Kinder und Freunde in Geheimgefängnissen vor unserer Haustür gefangenhält.Von Barbara Stratford, exklusiv im Bay Guardian“Der Zeitungsverkäufer schüttelte den Kopf. „Kannste das glauben?“, sagte er. „Hier mitten in SanFrancisco. Mann, die Regierung ist scheiße.“Theoretisch war der „Guardian“ gratis, aber dieser Typ schien alle Exemplare in der Gegendabgegriffen zu haben. Ich hatte einen Quarter in der Hand, ließ in in seinen Becher fallen und angeltenach einem zweiten. Dieses Mal machte ich mir nicht die Mühe, meine Fingerabdrücke zu beseitigen.„Man sagte uns, die Welt habe sich für immer geändert, als die Bay Bridge von unbekannten Täternin die Luft gejagt wurde. Tausende unserer Freunde und Nachbarn starben an jenem Tag. Kaum einOpfer wurde jemals geborgen – ihre sterblichen Überreste ruhen, so nahmen wir es bislang an, amGrund des Hafens dieser Stadt.Doch eine außergewöhnliche Geschichte, die dieser Reporterin von einem jungen Mann zugetragenwurde, der vom DHS Minuten nach der Explosion festgenommen wurde, lässt darauf schließen, dassunsere eigene Regierung viele derer, die wir tot glaubten, auf Treasure Island gefangen hält – jener<strong>Insel</strong>, die kurz nach dem Anschlag evakuiert und zum Sperrgebiet erklärt wurde ...“Ich setzte mich auf eine Bank – dieselbe Bank, wie ich mit kräuselndem Nackenhaar merkte, auf diewir Darryl nach der Flucht aus der BART-Station gebettet hatten – und las den Artikel von vorn bishinten. Es kostete mich eine Menge Anstrengung, nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen.Barbara hatte ein paar Schnappschüsse von Darryl und mir bei gemeinsamen Abenteuern aufgetriebenund ihrem Text zur Seite gestellt. Die Fotos waren vielleicht ein Jahr alt, aber ich sah auf ihnen so vieljünger aus – als ob ich erst zehn oder elf wäre. In den letzten paar Monaten war ich ziemlicherwachsen geworden.Der Artikel war wundervoll geschrieben. Ich spürte Zorn in mir hochsteigen darüber, wie man diesenarmen Kids mitgespielt hatte; dann fiel mir wieder ein, dass sie ja über mich schrieb. Zebs Nachrichtwar abgedruckt, seine winzige Handschrift auf die halbe Zeitungsseite aufgeblasen. Barbara hattenoch mehr Infos über andere Kids recherchiert, die vermisst waren und als wahrscheinlich tot galten,eine lange Liste; und sie stellte die Frage, wie viele von ihnen lediglich dort auf der <strong>Insel</strong> festgehaltenwurden, nur ein paar Meilen von den elterlichen Türen.Ich kramte einen weiteren Quarter aus meiner Tasche, dann überlegte ich es mir anders. Wiewahrscheinlich war es denn, dass Barbaras Telefon nicht angezapft wurde? Es gab keine Möglichkeitfür mich, sie jetzt anzurufen, jedenfalls nicht direkt. Ich brauchte einen Mittelsmann, der siekontaktieren und sie dazu bringen musste, mich irgendwo im Süden zu treffen. So viel zum ThemaPläne.Was ich wirklich dringend brauchte, war das Xnet.177

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