„Es ist aber meine Verantwortung, weil sie damit aufhören, wenn ich es ihnen sage.“„Ich dachte, du bist nicht der Anführer?“„Bin ich auch nicht; natürlich nicht. Aber ich kann nichts dafür, dass sie sich zur Orientierung an michhalten. Und so lange sie das tun, so lange habe ich die Verantwortung, ihnen dabei zu helfen, inSicherheit zu sein. Das verstehst du doch, oder?“„Ich verstehe nur, dass du bereit bist, beim ersten Anzeichen von Ärger die Kurve zu kratzen. Und ichglaube, du hast Angst, dass sie dahinterkommen, wer du bist. Ich glaube, du hast um dich selbstAngst.“„Das ist nicht fair“, sagte ich, setze mich auf und rückte ein Stück ab von ihr.„Ach nein? Wer hatte denn fast einen Herzinfarkt, als er glaubte, seine geheime Identität sei enttarnt?“„Das war was anderes. Jetzt gehts nicht um mich. Und das weißt du auch. Warum also benimmst dudich so?“„Warum benimmst DU dich so? Warum bist DU nicht mehr bereit, der Typ zu sein, der mutig genugwar, dies alles anzufangen?“„Das hier ist nicht mutig, sondern selbstmörderisch.“„Billiges Schülertheater, M1k3y.“„Nenn mich nicht so!“„Was, M1k3y? Warum nicht, M1k3y?“Ich zog meine Schuhe an, schnappte meine Tasche und ging zu Fuß nach Hause.> Warum ich nicht mehr jamme-----> Ich werde keinem von euch erzählen, was er tun soll, weil ich nicht euer Anführer bin, egal, was dieFox-News glauben.> Aber ich werde euch erzählen, was ich vorhabe. Wenn ihr denkt, dass es das Richtige ist, dannmacht ihr es ja vielleicht auch so.> Ich jamme nicht. Diese Woche nicht. Vielleicht auch nicht nächste Woche. Nicht, weil ich Angsthabe. Sondern weil ich klug genug bin zu wissen, dass ich in Freiheit mehr tun kann als im Knast. Diehaben rausgefunden, wie sie unsere Taktik durchkreuzen können, also müssen wir uns eine neueTaktik ausdenken. Es ist mir im Grunde egal, welche Taktik das ist, Hauptsache, sie funktioniert. Esist dumm, sich schnappen zu lassen. Es ist nur Jamming, wenn ihr damit durchkommt.> Und es gibt noch einen Grund, nicht zu jammen. Wenn ihr geschnappt werdet, dann könnten sie miteurer Hilfe eure Freunde schnappen, deren Freunde und die Freunde ihrer Freunde. Die könnten eureFreunde sogar hopsnehmen, wenn die gar nicht im Xnet sind, weil das DHS sich benimmt wie eineangeschossene Wildsau und es den Typen völlig egal ist, ob sie vielleicht einen Falschen geschnappthaben.> Ich sage euch nicht, was ihr tun sollt.> Aber das DHS ist dumm, und wir sind klug. Jammen beweist, dass sie nicht in der Lage sind,Terrorismus zu bekämpfen, weil es beweist, dass sie nicht mal eine Horde Jugendlicher aufhaltenkönnen. Wenn ihr geschnappt werdet, dann sieht es so aus, als ob die klüger sind als wir.> DIE SIND NICHT KLÜGER ALS WIR! Wir sind klüger als die. Lasst uns klug sein. Lasst uns Wegefinden, sie zu jammen, egal, wie viele trottelige Schläger sie in unserer Stadt auf Streife schicken.Ich postete es und ging ins Bett.Ich vermisste Ange.132
-----Ange und ich sprachen vier Tage lang nicht miteinander, das Wochenende inbegriffen, und dann wares wieder Zeit, in die Schule zu gehen. Eine Million Mal hatte ich sie fast angerufen, eintausend E-Mails und Instant Messages nicht versendet.Jetzt war ich zurück im Gesellschaftskunde-Kurs, Mrs. Andersen begrüßte mich mit wortreichsarkastischerHöflichkeit und fragte mich zuckersüß, wie denn mein „Urlaub“ gewesen sei. Ich setztemich hin und murmelte irgendwas. Dabei konnte ich Charles kichern hören.In dieser Stunde ging es um Manifest Destiny, den Gedanken, dass Amerikaner dazu auserwählt seien,die ganze Welt zu erobern (zumindest klang es in ihrer Darstellung so), und sie schien mir zuversuchen, mich zu irgendwelchen Reaktionen zu provozieren, um mich wieder rauswerfen zukönnen.Ich spürte die Blicke der ganzen Klasse auf mir, und das erinnerte mich an M1k3y und die Leute, diezu ihm aufschauten. Ich hatte es satt, dass man zu mir aufschaute. Ich vermisste Ange.Ich brachte den Rest des Tages hinter mich, ohne mir irgendwelche Kainszeichen einzuhandeln.Schätzungsweise sagte ich keine acht Worte.Endlich war es vorbei, und ich sauste zur Tür, zum Tor, raus zur blöden Mission und zu meinemdämlichen Zuhause.Ich war kaum zum Tor raus, als jemand in mich reinrannte. Es war ein junger Obdachloser, vielleichtmein Alter oder ein bisschen älter. Er trug einen langen, speckigen Mantel, Jeans wie Kartoffelsäckeund verwarzte Turnschuhe, die aussahen wie einmal durch den Häcksler gelaufen. Sein langes Haarhing ihm ins Gesicht, und ein Zottelbart hing ihm bis runter in den Kragen eines völlig verblichenenStrickpullis.Das alles realisierte ich, während wir nebeneinander auf dem Bürgersteig lagen und die Leute an unsvorbeihasteten und komisch guckten. Sah so aus, als sei er in mich reingerannt, während er Valenciarunterhastete, vermutlich von der Last seines Rucksacks gebeugt, der neben ihm auf dem Gehsteiglag, eng bedeckt mit geometrischen Kritzeleien mit Filzstift.Er setzte sich auf die Knie und wippte vor und zurück, als ob er betrunken war oder seinen Kopfgestoßen hatte.„Sorry, Kumpel“, sagte er. „Hab dich nicht gesehen. Biste verletzt?“ Ich setzte mich ebenfalls auf.Nichts fühlte sich verletzt an.„Hm, nein, alles OK.“Er stand auf und lächelte. Seine Zähne waren erschreckend weiß und ebenmäßig, die hätten auch eineAnzeige für eine kieferorthopädische Klinik zieren können. Er streckte mir seine Hand entgegen, undsein Griff war kräftig und bestimmt.„Tut mir echt Leid.“ Auch seine Stimme war klar und aufgeweckt. Ich hätte erwartet, dass er klangwie einer dieser Besoffenen, die mit sich selbst sprachen, wenn sie nachts durch die Straßen derMission wankten, aber er klang eher wie ein gut informierter Buchhändler.„Kein Problem“, sagte ich.Er streckte nochmals die Hand aus.„Zeb.“„Marcus.“„Ein Vergnügen, Marcus,“ sagte er. „Hoffe, ich renne mal wieder in dich rein!“ Lachend schnappte erseinen Rucksack, machte auf dem Absatz kehrt und eilte davon.-----133
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Cory DoctorowLittle BrotherDeutsch
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Bona, Heimatort Petaluma) ist ne ga
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werden konnten. Man musste bloß hi
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Aber es gibt ne Menge Leute, die ir
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Kapitel 2Dieses Kapitel ist Amazon.
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sind, die auf seinen Befehl warten.
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Die physische Komponente des heutig
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Kapitel 3Dieses Kapitel ist Borderl
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des Telefonnetzes. Solche Sachen h
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Das Licht im Raum war so grell, das
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Desinfektionslösung, auf der in kl
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Wenn du mit den Bullen sprichst, oh
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Wärter brüllten uns zu, wir sollt
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Die Wahrheit lautet: Ich hatte alle
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Dann zurück in die Zelle; aber sie
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„Warten Sie!“, schrie ich. „B
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Kapitel 5Dieses Kapitel ist Secret
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Gegend gabs schon seit Jahren keine
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Ich verstand den Wink und ging weit
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Ich fand mein Bild und sah, dass es
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Ich wälzte mich aus dem Bett. Inzw
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Hacker gehen durch solche Sperren g
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Meine Kinnlade klappte runter.„De
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Deshalb geben sich Rasierklingen-Fi
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Und tatsächlich ist ziemlich genau
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mit vollem Magen. Außerdem nahm ic
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„Also folgen Sie jedem, der mit e
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„Mom setzte ihren Teebecher ab.
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unnormal warst. Und ich konnte das
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Pigspleens Gründerin hatte die Ant
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Kapitel 8Dieses Kapitel ist Borders
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Sie lag zurückgelehnt in der Sonne
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hat. Damit meine ich, er liefert in
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man machte die Pseudo-Sicherheitsma
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(Klingen kreuzen, um auszufechten,
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dass sie mich abgefangen haben, ist
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Und die Überwachung in Großbritan
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Jetzt konnte ich wirklich nicht meh
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Das würde absolut klappen! Jolu, d
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waren ein Zeuge Jehovas und ein Sci
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Jetzt sah sie mich mit blanker Wut
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Und da geschah es. Eine unglaublich
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Dieses Mal war es ein Eimer voll Wa
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Endlich eine Frage, die ich beantwo
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Alles, woran ich denken konnte, war
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„Er schläft“, sagte er. „Vor
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Der Gouverneur breitete die Arme au
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Risikokapitalgeber saßen, um eine
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Nachwort des ÜbersetzersIm 13. Kap