Kapitel 7Dieses Kapitel ist Books of Wonder in New York City gewidmet, der ältesten und größten Kinderbuchhandlung inManhattan. Sie liegt nur ein paar Blöcke entfernt vom Büro von Tor Books im Flatiron Building, und jedes Mal, wenn ich dortbin, um mich mit den Leuten von Tor zu treffen, nehme ich mir die Zeit, bei Books of Wonder durch die neuen, gebrauchtenund die seltenen Kinderbücher zu stöbern. Ich bin leidenschaftlicher Sammler von Alice-im-Wunderland-Raritäten, und beiBooks of Wonder finde ich garantiert immer eine aufregende, wunderschöne limitierte Alice-Ausgabe. Es gibt dort massigVeranstaltungen für Kinder, und die Atmosphäre ist so einladend, wie man sie selbst in einer Buchhandlung selten findet.Books of Wonder http://www.booksofwonder.com/ 18 West 18 th St, New York, NY 10011 USA +1 212 989 3270Sie brachten mich raus und um die nächste Ecke zu einem ungekennzeichneten Polizeiwagen, derdort wartete. Nicht dass irgend jemand in dieser Gegend Schwierigkeiten gehabt hätte, denWagen als Bullenschleuder zu identifizieren. Nur die Polizei fährt heute noch riesige Crown Victorias,seit der Sprit bei sieben Dollar die Gallone liegt. Und außerdem konnten nur Bullen mitten auf VanNess Street in der zweiten Reihe parken, ohne den Horden lauernder Abschleppunternehmen zumOpfer zu fallen, die hier ununterbrochen rumfuhren, allzeit bereit, San Franciscos unverständlicheParkregelungen umzusetzen und fürs Kidnappen deines Autos Lösegeld zu fordern.Popel schneuzte. Ich saß auf der Rückbank, er auch. Sein Partner saß vorn und tippte mit einemFinger auf einem antiken, stoßfest ausgestatteten Laptop, der aussah, als ob er mal Fred Feuersteingehört hatte.Popel sah sich meinen Ausweis noch mal genau an. „Wir möchten dir lediglich ein paarRoutinefragen stellen.“„Kann ich mal Ihre Marken sehen?“, fragte ich. Die Typen waren eindeutig Bullen, aber es konntenichts schaden, ihnen zu zeigen, dass ich meine Rechte kannte.Popel hielt mir seine Marke so kurz hin, dass ich sie nicht genau sehen konnte, aber Pickel auf demFahrersitz ließ mich länger auf seine schauen. Ich las die Nummer ihrer Abteilung und merkte mirseine vierstellige Markennummer. Das war leicht: 1337 ist, wie Hacker „leet“, also „Elite“, schreiben.Sie waren beide sehr höflich, und keiner von ihnen versuchte mich so einzuschüchtern, wie das DHSes getan hatte, als ich in deren „Obhut“ war.„Bin ich verhaftet?“„Du wirst vorübergehend festgehalten, damit wir deine Sicherheit und die allgemeine öffentlicheSicherheit gewährleisten können“, sagte Popel.Er reichte meinen Führerschein an Pickel weiter, der ihn langsam in den Computer tippte. Ich sah ihneinen Tippfehler machen und hätte ihn fast korrigiert, aber ich dachte mir, es sei vielleicht klüger,einfach den Mund zu halten.„Gibt es irgendwas, das du mir erzählen möchtest, Marcus? Nennen sie dich Marc?“„Marcus ist schon recht“, sagte ich. Popel sah aus, als könne er ein netter Kerl sein. Mal abgesehendavon, dass er mich in seinen Wagen verschleppt hatte, natürlich.„Marcus. Irgendwas, das du mir erzählen möchtest?“„Was denn? Bin ich verhaftet?“„Im Moment bist du nicht verhaftet“, sagte Popel. „Wärst du gern?“„Nö“, sagte ich.„Gut. Wir haben dich beobachtet, seit du aus der BART kommst. Dein Fast Pass sagt, dass zu zu denmerkwürdigsten Zeiten zu den merkwürdigsten Orten gefahren bist.“Mir fiel ein Stein vom Herzen. Es ging also gar nicht ums Xnet, nicht wirklich. Die hatten bloß meineU-Bahn-Nutzung überprüft und wollten nun wissen, warum sie in letzter Zeit so merkwürdig war.Völlig bescheuert.54
„Also folgen Sie jedem, der mit einem merkwürdigen Nutzungsprofil aus der BART kommt? Na, dahaben Sie gut zu tun.“„Nicht jedem, Marcus. Wir erhalten eine Warnung, wenn jemand mit einem ungewöhnlichenFahrprofil rauskommt, und das hilft uns einzuschätzen, ob wir eine Ermittlung starten sollten. Indeinem Fall kamen wir, weil wir wissen wollten, wie jemand wie du, der einen so vernünftigenEindruck macht, zu so einem merkwürdigen Fahrprofil kommt.“Da ich jetzt wusste, dass ich nicht in den Knast kam, wurde ich langsam sauer. Was hatten dieseTypen hinter mir herzuschnüffeln? Und was hatte die BART ihnen dabei zu helfen? Warum zumTeufel musste meine U-Bahn-Fahrkarte mich wegen eines „ungewöhnlichen Fahrmusters“ anpissen?„Ich glaube, ich möchte jetzt verhaftet werden“, sagte ich.Popel lehnte sich zurück und hob eine Augenbraue.„Soso? Unter welchem Verdacht?“„Ach, ungewöhnliches U-Bahn-Fahren ist gar kein Verbrechen?“Pickel schloss die Augen und rieb sie mit seinen Daumen.Popel seufzte einen aufgesetzten Seufzer. „Hör mal, Marcus, wir sind auf deiner Seite. Wir verwendendieses System, um die Bösen zu fangen. Terroristen und Drogenhändler. Vielleicht bist du ja einDrogenhändler. Ziemlich gute Art und Weise, sich durch die Stadt zu bewegen, so ein Fast Pass.Anonym.“„Was ist denn so falsch an anonym? Für Thomas Jefferson wars gut genug. Bin ich jetzt übrigensverhaftet?“„Bringen wir ihn heim“, sagte Pickel. „Wir können mit seinen Eltern sprechen.“„Na, das ist doch mal ne dufte Idee“, sagte ich. „Ich bin sicher, meine Eltern findens interessant zuerfahren, wo ihre Steuerdollars bleiben …“Ich hatte mein Blatt überreizt. Popel hatte schon die Hand am Türgriff gehabt, aber jetzt stürzte er sichauf mich wie ein Berserker. „Warum hältst du nicht einfach die Schnauze, solange du noch darfst?Nach allem, was in den letzten zwei Wochen passiert ist, würde es dir nicht schaden, mit uns zukooperieren. Weißt du was, vielleicht sollten wir dich wirklich verhaften. Dann kannst du einen Tagoder zwei im Knast sitzen, während dein Anwalt nach dir sucht. Und in der Zeit kann eine Mengepassieren. Eine Menge. Wie wäre das?“Ich sagte gar nichts. Ich war albern und wütend gewesen. Jetzt hatte ich nur noch Schiss.„Tut mir Leid“, sagte ich dann und hasste mich gleich wieder dafür.Popel setzte sich nach vorn und Pickel setzte den Wagen in Gang. Wir fuhren die 24. Straße rauf undüber Potrero Hill. Sie kannten meine Adresse von meinem Ausweis.Mom kam an die Tür, als sie klingelten, und ließ die Kette noch eingehängt. Sie schaute durch undSpalt, sah mich und fragte „Marcus? Wer sind diese Leute?“„Polizei“, sagte Popel. Er zeigte ihr seine Marke und gewährte ihr einen ausgiebigen Blick – nichtbloß so huschhusch, wie ers mit mir gemacht hatte. „Können wir reinkommen?“Mom schloss die Tür, um die Kette zu entriegeln, und ließ sie dann rein. Sie brachten mich in dieWohnung, und Mom betrachtete uns alle mit einem ihrer typischen Blicke.„Was hat das zu bedeuten?“Popel zeigte auf mich. „Wir wollten ihrem Sohn ein paar Routinefragen über seinBewegungsverhalten stellen, aber er hat sich geweigert, sie zu beantworten. Deshalb dachten wir, essei am besten, ihn hierher zu bringen.“55
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Cory DoctorowLittle BrotherDeutsch
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„Heilige Scheiße!“ Das war wir
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meinten wir, holt euch Amerika zur
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verliert eure Freiheit und eure Fre
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Kapitel 14Dieses Kapitel ist der un
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edroht ist. Wir sitzen jetzt im Ret
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ennen, brennen, brennen wie sagenha
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mit Schraubenziehern auseinananderg
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Angelegenheit, als gestern abend Na
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Kapitel 15Dieses Kapitel ist Chapte
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zurechtzufinden, und gelegentlich d
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Gegen elf Uhr hatte ich genug. Auß
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Ich hatte Glück. Niemand verhaftet
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-----Ange und ich sprachen vier Tag
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Darryl erzählte mir, dass sie ihm
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Kapitel 16Dieses Kapitel ist San Fr
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lebten. Es war neblig um Twin Peaks
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Mom nickte. „Du wirst gleich vers
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„Nun, das wirft ein anderes Licht
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Wir stöpselten die Xbox ein und gi
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Werbemails zu missbrauchen, und des
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Hier kommt ein Hack, an den du noch
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eine flache Nase mit breit ausgeste
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Ich brauch dich, um selbst rauszuko
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geheimen Gegenspieler hatte, einen
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gingen nach der Schule direkt zu de
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Jedenfalls ist das eine gute Theori
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Kapitel 19Dieses Kapitel ist dem MI
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worden zu sein; viel eher klang es,
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Um mich herum fielen Hunderte Vampi
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Wir liefen weiter Market Street hoc
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Ich kam wieder auf die Beine. Alles
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Ich schluckte. Ich fühlte Knochen
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Quarter aus meiner Tasche und polie
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„Hört mal, ich muss jetzt sofort
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gemeldet, zu meiner Armee. Ich war
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waren ein Zeuge Jehovas und ein Sci
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Jetzt sah sie mich mit blanker Wut
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Und da geschah es. Eine unglaublich
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Dieses Mal war es ein Eimer voll Wa
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Endlich eine Frage, die ich beantwo
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Alles, woran ich denken konnte, war
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„Er schläft“, sagte er. „Vor
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Der Gouverneur breitete die Arme au
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Risikokapitalgeber saßen, um eine
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Nachwort des ÜbersetzersIm 13. Kap