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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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Zusammenbruch erlitten hatte und in die Klinik kam. Er weinte ein wenig und schämte sich nichtdafür, wie die Tränen über sein zerfurchtes Gesicht liefen und den Kragen seiner Ausgehuniformbenetzten.Als alles gesagt war, verschwand Barbara in einem anderen Zimmer und kam mit einer Flascheirischem Whiskey zurück. „Ein 15-jähriger Bushmills, im Rum-Fass gelagert“, sagte sie, während sievier kleine Gläser hinstellte. Keins für mich. „Dieser hier wird seit zehn Jahren nicht mehr verkauft.Ich glaube, dies ist wohl ein angemessener Moment, ihn anzubrechen.“Sie goss allen ein kleines Gläschen ein, hob ihres, nippte daran und leerte es zur Hälfte. Die anderentaten es ihr nach. Sie tranken nochmals und leerten die Gläser. Sie goss ihnen neu ein.„Also“, begann sie. „Im Moment kann ich euch folgendes sagen: Ich glaube euch. Nicht nur, weil ichdich kenne, Lillian. Die Story klingt schlüssig und fügt sich in einige andere Gerüchte ein, die mirzugetragen wurden. Aber es wird nicht reichen, mich allein auf euer Wort zu verlassen. Ich werdejeden einzelnen Aspekt dieser Sache recherchieren müssen und jedes kleine Teilchen eures Lebensund eurer Geschichte. Ich muss wissen, ob es irgend etwas gibt, das ihr mir noch nicht erzählt habtund das dazu dienen könnte, euch zu diskreditieren, nachdem diese Sache ans Licht kommt. Ichbrauche alles. Es könnte Wochen dauern, bevor ich etwas veröffentlichen kann.Ihr müsst auch an eure Sicherheit denken und an die Sicherheit dieses Darryl. Wenn er wirklich eine‚Unperson‘ ist, dann könnte jeder Druck, den wir auf das DHS ausüben, dazu führen, dass sie ihn sehrweit weg bringen, zum Beispiel nach Syrien. Sie könnten auch etwas noch viel Schlimmeres tun.“ Sieließ das so in der Luft hängen. Ich wusste, dass sie meinte, sie könnten ihn töten.„Ich werde jetzt diese Nachricht einscannen. Und ich brauche Fotos von euch beiden, jetzt gleich undspäter. Wir können noch einen Fotografen rumschicken, aber ich will alles heute Nacht schonmöglichst sorgfältig dokumentieren.“Ich ging mit in ihr Büro, um zu scannen. Ich hatte einen schicken Kleincomputer erwartet, der zurEinrichtung passte, aber tatsächlich war ihr kombiniertes Schlaf- und Arbeitszimmer gerammelt vollmit High-End-Rechnern, großen Flachbildschirmen und einem Monster-Scanner, mit dem man eineganze Zeitungsseite auf einmal einlesen konnte. Und mit all dem ging sie sehr souverän um. Miteiniger Befriedigung registrierte ich, dass sie mit ParanoidLinux arbeitete. Diese Lady nahm ihren Jobernst.Die Computerlüfter sorgten schon für sehr effektive Geräuschunterdrückung, dennoch schloss ich dieTür und trat nah an sie heran.„Barbara?“„Ja?“„Was Sie vorhin gesagt haben, über Dinge, die geeignet wären, mich zu diskreditieren ...“„Ja?“„Was ich Ihnen erzähle: Man kann Sie doch nicht zwingen, das jemandem weiterzuerzählen?“„Theoretisch schon. Aber sagen wir so: Ich bin schon zwei Mal ins Gefängnis gegangen, statt einenInformanten preiszugeben.“„OK, OK. Gut. Wow. Knast. Wow. OK.“ Ich atmete tief ein. „Sie haben doch schon vom Xnet undvon M1k3y gehört?“„Ja, und?“„Ich bin M1k3y.“„Oh“, sagte sie. Sie hantierte am Scanner und drehte den Zettel um, um auch die Rückseiteeinzulesen. Sie scannte mit irgendeiner unglaublich hohen Auflösung, 10.000 dpi oder noch mehr, undam Schirm sah der Scan aus wie der Ausdruck eines Rastertunnelmikroskops.142

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