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littlebrother - Piratenpartei Insel Usedom

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Werbemails zu missbrauchen, und deshalb bekam ich automatische Rückläufer und auch wütendeAntworten. Keine Ahnung, wer dahintersteckte – ob nun das DHS, um meine Mailbox zu fluten, oderauch nur Leute, die sich einen Spaß erlaubten. Immerhin hatte die <strong>Piratenpartei</strong> ziemlich gute Filter,und sie gaben jedem, der wollte, 500 Gigabyte Speicherplatz für Mails, also stand nicht zu befürchten,dass mein Postfach demnächst erstickte.Ich hämmerte auf die Löschtaste und filterte alles raus. Für alles Zeug, das mit meinem öffentlichenSchlüssel verschlüsselt war, hatte ich ein separates Postfach, weil das mit einiger Wahrscheinlichkeitmit dem Xnet zu tun hatte und vertraulich war. Bisher waren die Spammer noch nichtdahintergekommen, dass die Verwendung öffentlicher Schlüssel ihrem Müll einen seriöseren Anstrichgeben würde; das funktionierte also noch ganz gut.Ich hatte ein paar Dutzend verschlüsselte Nachrichten von Leuten in meinem Netz des Vertrauens. Ichüberflog sie – Links zu Videos und Fotos mit neuen Übergriffen des DHS, Horrorgeschichten übersEntkommen um Haaresbreite, Kommentare zu meinen Blog-Texten. Das Übliche.Dann kam eine, die nur mit meinem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt war. Das bedeutete, dassniemand außer mir die Nachricht lesen konnte, aber ich hatte keine Ahnung, wer sie geschriebenhatte. Als Absender stand da „Masha“ – das konnte ein Nick sein oder auch ein Realname, ich wusstees nicht.> M1k3y> Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich.> Ich wurde an dem Tag festgenommen, an dem die Brücke hochging. Sie befragten mich und kamenzu dem Ergebnis, dass ich unschuldig sei. Sie haben mir einen Job angeboten: Ich sollte ihnen helfen,die Terroristen zu jagen, die meine Nachbarn getötet hatten.> Damals klang das wie eine gute Idee. Ich habe erst später gemerkt, dass mein eigentlicher Jobdarin besteht, Kids auszuspionieren, die sich dagegen wehren, dass ihre Stadt in einen Polizeistaatverwandelt wird.> Ich habe das Xnet am Tag seiner Entstehung infiltriert. Ich bin in deinem Netz des Vertrauens.Wenn ich meine Identität preisgeben wollte, könnte ich dir eine Mail von einer Adresse schicken, derdu vertraust. Drei Adressen, um genau zu sein. Ich bin so weit drin in deinem Netzwerk, wie dasüberhaupt nur einer 17-Jährigen möglich ist. Einige der Mails, die du bekommen hast, enthieltensorgfältig ausgewählte Fehlinformationen von mir und meinen Auftraggebern.> Sie wissen noch nicht, wer du bist, aber sie kommen dir näher. Sie drehen immer mehr Leute aufihre Seite um. Sie grasen die sozialen Netzwerke ab und machen Kids mithilfe von Drohungen zuInformanten. Mittlerweile arbeiten mehrere hundert Leute im Xnet für das DHS. Ich habe ihreNamen, Nicks und Schlüssel. Die privaten und die öffentlichen.> Kurz nach dem Start des Xnets haben wir begonnen, ParanoidLinux zu hacken. Bisher haben wirnur kleine, unbedeutende Lücken aufgetan, aber der eigentliche Hack steht unmittelbar bevor. Undsobald wir den haben, bist du tot.> Ich glaube, es dürfte klar sein, dass ich in Gitmo-an-der-Bay alt und grau werde, wenn meineAuftraggeber herausfinden, dass ich das hier tippe.> Selbst wenn sie ParanoidLinux nicht knacken: Es sind schon verseuchte Distros im Umlauf. Beidenen stimmen die Prüfsummen nicht, aber wer außer dir und mir schaut sich schon die Prüfsummenan? Eine Menge Kids sind schon tot, sie wissen es nur noch nicht.> Das Einzige, worauf meine Auftraggeber jetzt noch warten, ist der beste Zeitpunkt, dich hochgehenzu lassen, damit die Aufmerksamkeit der Medien am größten ist. Und das wird eher früher als spätersein, glaub mir.> Vielleicht fragst du dich jetzt, warum ich dir das erzähle.149

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