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Siebenter Zusammenfassender Bericht über die Feststellungen von ...

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Identitätsprüfung<br />

Hohes Niveau<br />

der Gesundheitsfürsorge<br />

Einreise und hohe Krankheitskosten<br />

6. Vor Ausgabe der Krankenscheine wurde geprüft, ob <strong>die</strong> Person als<br />

Asylbewerber gemeldet ist und ob der Leistungsempfänger noch<br />

unter <strong>die</strong> Krankenbeihilfe fällt.<br />

7. Die sachliche Prüfung der Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit der<br />

medizinischen Maßnahmen wurde <strong>von</strong> einer kompetenten Stelle<br />

(zum Beispiel der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen) geprüft.<br />

Der <strong>über</strong>wiegende Teil der geprüften Gebietskörperschaften verfügt<br />

<strong>über</strong> ein gutes internes Kontrollumfeld.<br />

Da sich kassenärztliche Vereinigungen und Ärzteschaft in den meisten<br />

Fällen weigern, findet <strong>die</strong> unter Punkt 5 beschriebene Kontrolle der<br />

Identitätsprüfung grundsätzlich nicht statt. Daher ist nicht gewährleistet,<br />

dass nur <strong>die</strong>jenige Person in den Genuss <strong>von</strong> Leistungen kommt,<br />

für <strong>die</strong> der Krankenschein tatsächlich ausgestellt wurde und <strong>die</strong> in den<br />

Leistungsbezug der Gebietskörperschaft fällt.<br />

Eine sachliche Rechnungsprüfung, wie in Punkt 7 ausgeführt, findet nur<br />

für ambulan-te Behandlungen statt, wo <strong>die</strong> Abrechnungen <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

Kassenärztliche Vereinigung erfolgen. Bei allen übrigen Leistungsarten<br />

wie Apothekenkosten wird in der Regel nicht geprüft, ob <strong>die</strong> Behandlung<br />

in der erbrachten Form notwendig gewesen ist oder ob <strong>die</strong> abgerechneten<br />

Leistungen dem entsprechen, was eine gesetzliche Krankenkasse<br />

erstatten würde.<br />

Bei der Analyse <strong>von</strong> kostenintensiven Einzelfällen ist aufgefallen, dass<br />

Behandlungskosten für schwierige Krankheiten, wie beispielsweise Tuberkulose<br />

und Dialyse, zu hohen Belastungen für Gebietskörperschaften<br />

führen können.<br />

Bei der Betrachtung der Einzelfälle wurden zum Teil unplausible Vorgehensweisen<br />

ersichtlich. Beispielsweise wurden zwei Flüchtlinge nach<br />

einem Herzinfarkt auf Grund <strong>von</strong> Kapazitätsmängeln zu Herzoperationen<br />

in <strong>die</strong> Schweiz <strong>über</strong>wiesen. Der Helikoptertransport verursachte Kosten<br />

in Höhe <strong>von</strong> 12.000 DM. Die Kosten für <strong>die</strong> Behandlungen beliefen<br />

sich für <strong>die</strong> beiden Flüchtlinge auf insgesamt 146.000 DM. Bei einem<br />

der behandelten Flüchtlinge ist der Aufenthaltsort seit dem 12. Juni<br />

1996 unbekannt.<br />

7.26 Einreise und hohe Krankheitskosten<br />

In einer nicht repräsentativen Stichprobe wurden in jeder Gebietskörperschaft<br />

rund zwanzig Fälle mit hohen Krankheitskosten analysiert.<br />

Dabei ließ sich eine Abhängigkeit <strong>von</strong> Personen mit hohen Krankheitskosten<br />

und einem Einreisedatum, das weniger als zwölf Monate zurückliegt,<br />

feststellen. So waren 80 der insgesamt 208 in <strong>die</strong> Stichprobe einbezogenen<br />

Personen mit den höchsten Krankheitskosten im Jahr 1995<br />

oder später eingereist. Insgesamt betrugen <strong>die</strong> Aufwendungen für alle<br />

208 Flüchtlinge 5,6 Millionen DM. Ansicht 56 nennt <strong>die</strong> Fälle mit den<br />

höchsten Krankheitskosten und <strong>die</strong> Fälle, bei denen der Flüchtling zuletzt<br />

einreiste. Neben Missbrauchsaspekten liegt <strong>die</strong> Abhängigkeit wahrscheinlich<br />

im hohen Niveau des Gesundheitswesens in Deutschland be-<br />

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