Sonntag, 9. November 2003, 16.00 Uhr ... - ChorPfalz online

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Erfreulich war auch der Auftritt des Chores. Hier spürte man deutlich das Können und die perfekte Art des Dirigenten Hansjürgen Hoffmann. Man fühlte sich bei vielen Weisen ganz in die glanzvollen Saalbaukonzerte der 80er und 90er Jahre zurückversetzt. Dies war besonders deutlich bei dem hervorragend interpretierten Chorsatz »Die Birke« von Kurt Lissmann zu spüren. Aber auch bei allen anderen Vorträgen, so besonders beim »Largo« und »Ave Maria« bewies der Chor seine Flexibilität und ein tolles Reagieren auf jeden Fingerzeig des hervorragend leitenden Dirigenten Hansjürgen Hoffmann. Zum Schluss waren dann alle Solisten, der Gemischte Chor und der Jugendchor, der im Verlauf des Abends zweimal aufgetreten war, zu einem großen Finale vereint. Begleitet wurden sie von dem Klavier-Duo Viola Hoffmann und Bernd Camin. I m Anschluss an diesen gelungenen Abend wurden bei einer Feier eine Reihe Sängerinnen und Sänger vom Präsidenten des Pfälzischen Sängerbundes, Hartmut Doppler, für 50 bzw. 40 Sängerjahre ausgezeichnet. Konzert mit Niveau in Ruppertsberg Ein beachtliches Konzert, was die Qualität des Vortrages wie auch die Auswahl des Liedgutes betraf, hat der «Liederkranz« unter seinem hervorragenden Dirigenten Ulrich Strehle dem sehr zahlreich erschienenen Publikum geboten. So erwies sich der Streifzug durch die Romantik mit vielen bekannten und beliebten Weisen als ein wahrer Volltreffer. Der rund 40 Mann starke Chor war hervorragend auf diese Aufgabe vorbereitet und reagierte fast mühelos auf alle Zeichen des einfühlsam dirigierenden Chorleiters. Was besonders angenehm auffiel, war die deutliche Aussprache und vor allem das Begreifen des Textes durch den Chor. Besonders bei dem gekonnt vorgetragenen 15 6 »Nachtgesang im Walde« von Franz Schubert wurde das hohe Niveau des Chors deutlich zum Ausdruck gebracht, der von Dirk Schneider am Klavier begleitet wurde. Begeisterung lösten auch die musikalischen Einlagen des Horn-Quartettes aus Speyer aus, vier junge Damen unter der Leitung der in Neustadt wohnenden Amerikanerin Marcy Scott. Sie bewiesen mit einem Streifzug durch fast alle Gattungen der Musik ihr überragendes Können. Als dieses Quartett beim schon erwähnten »Nachtgesang im Walde« den Chor perfekt begleitete, wollte der Beifall kein Ende nehmen. HUBERT ECKEL Frühling in Imsweiler »Frühling auf Bergeshöh'n« lautete das Motto eines Liederabends des GV Imsweiler in Anwesenheit von Kreischorleiterin Edda Puhlmann. Der gastgebende Männerchor (Ltg. Walter Giehl) leitete das Programm entsprechend mit »La Pastorella« und »Arcobaleno« ein. Der MGV Höringen (Ltg. Oliver Klapp), der GV Imsbach (Wolfgang Zimmer) und der Männerchor des MGV Gundersweiler (Hans- Günter Rahm) sowie der MGV Ruppertsecken (Ramon Chormann) gestalteten das Programm mit. In diesem Rahmen führte Chormann in seiner Eigenschaft als stellvertretender Kreischorleiter Ehrungen durch. Horst Schönmehl wurde für 25 Jahre, Günter Weidemeier für 40 Jahre Chorgesang geehrt. Zum Abschluss des Abends füllte ein stattlicher Chor von Sängern aus Höringen, Gundersweiler und Imsweiler die Bühne, um den Liederabend mit dem »Bajazzo« ausklingen zu lassen. Werner Mauer, Vorsitzender des GV Imsweiler, bedankte sich mit Weinpräsenten an die Chorleiter für die dargebotenen Leistungen. Konzert in Gaugrehweiler Der GV »Eintracht« Gaugrehweiler (Ltg. Friedrich Kern) eröffnete sein Frühjahrskonzert mit der »Festhymne« von Welser- Müllenbach und stellte so den würdigen Rahmen für Ehrungen. Manfred Schröder, 2. Vorsitzender des Nordpfälzer Sängerbundes, konnte Gertrud Enders, Johanna Uhl, Erika Feickert, und Manfred Moses für 25 Jahre Chorgesang mit der silbernen Ehrennadel des Pfälzischen Sängerbundes auszeichnen. Mit einer Reihe von Gastchören wurde ein abwechslungsreiches Programm gestaltet, das von »Morgenrot« von Pracht über PFÄLZER SÄNGER 5/<strong>2003</strong> »Hochzeit der Frösche« von Burkhardt bis »After All« von Pitchford/Snow einiges zu bieten hatte. Konzert des GV Schönborn Im Rahmen eines Frühjahrskonzertes des GV Schönborn mit dreieinhalbstündigem Programm mit acht nordpfälzischen Gastchören wurde dem Chorleiter des gastgebenden Vereins eine Ehrenurkunde dafür überreicht, dass er den Chor jetzt seit dreißig Jahren leitet. Ein bunter Strauß von Melodien Zusammen mit dem MGV Wolfstein (Ltg. Karl Werner Laub), der Chorgemeinschaft Hochstein-Münchweiler (Hildegund Becker) sowie dem MGV Höringen (Oliver Klapp) gestaltete der GV Katzenbach (Dr. Jörn Edler) das Programm an seinem Liederabend. Umrahmt von »Frühling« und »Finkenwalzer« wurde Gerhard Schläfer für 50 Jahre Singtätigkeit durch Kreischorleiterin Edda Puhlmann und Stellvertreter Ramon Chormann geehrt. Die Wolfsteiner trugen unter anderem »Slowenischer Weinstrauß« und das russische Seemannslied »Die Warjag« mit Soli von Wolfgang Mahler und Karl Werner Laub vor, für die es besonderen Applaus gab. Die Gäste aus Hochstein und Münchweiler brachten »Tiritomba« und »Im Krug zum grünen Kränze«, wobei sie von Melanie Haberer am Klavier begleitet wurden. »Teure Heimat« aus der Oper »Nabucco« und »Funiculi - Funicula«, ebenfalls von Melanie Haberer am Klavier begleitet, waren Beiträge des GV Höringen. Nach dem Vortrag der Gastgeber von »Juliska aus Budapest« und »Die Nacht« sorgte die Akkordeongruppe Katzenbach für einen stimmungsvollen Ausklang. Trommeln und Sambarhythmen Trommeln und heiße Sambarhythmen, tolle Soli, Ehrungen und jede Menge guter Gesang: Das Frühlingskonzert des GV Würzweiler hatte einiges zu bieten (»Die Rheinpfalz«). Manfred Schröder, 2. Vorsitzender des Nordpfälzer Sängerbundes, ehrte Fredi Schulz und Erhard Schäfer für 25 Jahre Singtätigkeit. Für 40 Jahre wurde Johanna Helf ausgezeichnet. Hedwig Stollhof und Hermann Müller wurden für 50 Jahre Singen geehrt, für Schröder bedeutet das »mehr als nur Freizeit zu opfern«. Der gastgebende Verein (Ltg. Brigitte Persohn) verlangte dann »Bring mir noch 'ne Flasche Wein«, bevor er sich dann auf den Weg nach »Valencia« machte. Der MGV Winterborn (Ltg. Andreas Konrad) trug »Der Kuckuck und der Esel« vor. Die Sänger aus Hochstein und Münchweiler (Ltg. Hildegund Becker) trugen das Potpourri »Melodien zum Verlieben« vor. Rebecca Matz brillierte, am Klavier begleitet von Brigitte Persohn, mit »Wishing You Were Somehow Here Again« aus »Phantom der Oper« und »1 Will Follow Him« aus dem Film »Sister
Act«. Die anfangs angesprochenen Trommeln und Sambarhythmen erklangen schließlich beim Auftritt des MGV Ruppertsecken (Ltg. Ramon Chormann) mit dem Titel »Brasil«, bevor sich die Gastgeber mit »Im Krug zum grünen Kranze« verabschiedeten. Ergreifendes Passionskonzert des Hassler-Chors in Waldfischbacher Kirche Ein ergreifendes Passionskonzert war am Abend des Palmsonntags in der gut besuchten St.-Josef-Kirche in Waldfischbach-Burgalben zu erleben. Der Hassler- Chor aus Münchweiler unter der Leitung seines Dirigenten Bernhard Hassler präsentierte Kirchenmusik von Franz Liszt. »Le crucifix«, eine Vertonung von Liszt nach Worten seines französischen Freundes und Dichters Victor Hugo, übersetzt ins Deutsche von Neithard Bethke, beinhaltet drei Meditationen am Kreuz von Golgatha. Cora Bethke (Venedig) sang mit ihrem kraftvollen und aufblühenden Sopran teils a cappella, teils von Andreas Hoffmann am Harmonium begleitet, die ergreifenden Passagen in schlichter, dem Text angepasster Würde und Innigkeit. Hoffmann zeigte danach an der Orgel wieder sein griffsicheres Können mit Variationen über »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen«. Diese Liszt-Komposition ist nach dem ersten Satz der gleichnamigen Bach-Kantate aufgebaut, deren Bassfortführung Bach auch in der h-Moll-Messe verwendet hat. Tiefer Seelenschmerz wird hier mit der wiederkehrenden, chromatisch absteigenden Basslinie zum Ausdruck gebracht. »Via crucis«, das Hauptwerk des Abends, ist eine einzigartige Komposition von Liszt von Chor und Orgel und zeigt die 14 Stationen des Kreuzweges auf. In großzügigen Malereien sind an den Wänden der St.-Josef-Kirche die Stationen des Leidenswegs Christi zu sehen, und somit war die musikalische Darbietung eine Meditation in sich. Erfreulich viele junge Stimmen bilden die Singgemeinschaft des Hassler-Chors und unter dem sicheren Dirigat des Bundeschormeisters aus Clausen wurde die Aufführung zu einem besonderen Erlebnis. Beginnend mit dem lateinischen Text, der nach Davids Prophezeiung von einem Kreuz der Hoffnung berichtet, sang der Chor in zu Herzen gehender, schlichter Weise die biblischen Begebenheiten an den 14 Kreuzwegstationen. Nach einem dramatischen Orgelsolo folgten die Worte des Pilatus, von Bariton Michael Marz tonsicher wiedergegeben. So folgten Orgelsoli im Wechsel mit dem A-cappella- Gesang des Baritons, der die Worte Jesu auf dem Weg nach Golgatha bis ans Kreuz »Es ist vollbracht« in angepasster, schlichter Weise ohne Pathos wiedergab. Der Gesang der Frauen mit »Stabat mater dolorosa« wurde leise vom Harmonium begleitet. Ebenso bewegend wiedergegeben wurden der Chorgesang »O Traurigkeit, o Herzeleid« und das »Ave Crux« am Ende der Passion. In Liszts Komposition fließen auch Elemente von Wagners »Parsifal« mit ein, die besonders mit Veronika-Thema präsent sind. Ein wunderbares Werk wurde von einem Chor wiedergegeben, der mit Herz und Seele bei der Sache war, von einem Dirigenten geleitet, der mit solchen Stimmen diese schwierige Komposition aufführen konnte, und von einem ausgezeichneten Organisten begleitet. Nach dem Schlussakkord auf dem Harmonium herrschte zunächst Stille, ehe die Besucher viel Beifall spendeten. (aus der »Rheinpfalz«/GABRIELE STRAUSS) Gruppensingen der Gräfensteingruppe i n konzertanter Form in Clausen Unter dem Thema »Komm, hör zu, sing mit im Chor« veranstaltete die Gräfensteingruppe erstmals ein gemeinsames Kirchenkonzert in der Pfarrkirche Seliger Bernhard von Baden in Clausen. Rund 400 Sänger und Zuhörer erlebten ein außergewöhnliches, ein besinnliches Musikprogramm. Die Chorliteratur war der religiösen Örtlichkeit angepasst. Für Gastgeber Pfarrer Elmar Stabel bildete der konzertante Abend einen weiteren musikalischen Hintergrund für die in diesem Jahr anstehende 100-Jahr-Feier des Kirchengebäudes. »Musik ist eine besondere Möglichkeit, unsere Menschen zu ändern, unser Gemüt zu berühren und Tiefes auszudrücken«, befand Stabel. Und das taten denn auch die Chöre. Die Liedtexte forderten auf, berührten und bewegten die Seelen. Als Solisten wirkten mit: Sabrina Letzelter (an der Orgel), Ursula Faulhaber, Stefanie Mayer und Sabine Knieriemen (Flöten und Klavier). Mitwirkende Chöre waren: GV Männerchor Clausen, MGV 1881 Clausen, GV Fröhlichkeit 1883 Donsieders, MGV 1888 Leimen, Frauenchor 1980 Merzalben, MGV 1911 Merzalben, MGV Harmonie 1896 Münchweiler, MGV Liederkranz 1908 Rodalben, GV Männerquartett 1897 Rodalben und MGV 1885 Rodalben. Im Anschluss traf man sich zu einem gemütlichen Beisammensein im Sängerheim des GV Männerchor Clausen. (aus dem »Rodalb-Anzeiger«/TEUSCHER) Aus einer anderen Welt In Münchweiler muss sich die Göttin des Gesangs besonders wohl fühlen und die Bewohner eine spezielle Liebe zum Singen verbinden. Das zeigte sich wieder in besonderem Maße, als auf Einladung der Pfälzer Chorjugend und der Ortsgemeinde im Bürgerhaus der Jugendchor »The Australian Voices« zu Gast war und sich zudem gleich mehrere einheimische Chöre vorstellten. Chorleiter Bernhard Hassler knüpfte die Bande beim diesjährigen Deutschen Chorfest in Berlin. Und so gelang es ihm, die 25 jungen australischen Chorsänger mit ihrem Leiter Stephen Leek zu einem Abstecher in die Pfalz zu bewegen, ehe sie wieder in ihre Heimat zurückfliegen. Die jungen Sängerinnen und Sänger, die als A-cappella-Chorgemeinschaft schon viele internationale Auszeichnungen erhalten haben, interpretierten moderne und traditionelle Vokalmusik des fünften Kontinents. Da waren Töne und für uns fremdartige Rhythmen der australischen Ureinwohner zu hören; die Gesangsstimme wurde eingesetzt, um eigenartige Laute und Töne zu erzeugen, die in beeindruckender Weise eine riesige Palette der Obertonmusik darstellte. Man fühlte sich in eine andere Welt versetzt und konnte förmlich die Farben Australiens vor dem geistigen Auge sehen und die Seele des weiten Landes spüren. Selbst in der lockeren und ungezwungenen Atmosphäre des Aufführungsortes, wo die Besucher an Tischen saßen, kamen Spannung und Stille auf, wenn die jungen Stimmen in der Sprache der Ureinwohner ihre Lieder darboten. Die meisten Liedvorträge des Abends waren Kompositionen des Gründers und Leiters der »Australian Voices«. Auch die verschiedenen Chöre aus Münchweiler wollten ihr Können zeigen und so begann der Jugendchor des Pfälzischen Sängerbundes mit dem Gospel »Let My People Go« und der Wiedergabe des großartig akzentuierten Titels »Mein kleiner grüner Kaktus«. Hasslers gemischter Chor sang ein Volkslied aus Finnland und das Madrigal »Wir lieben sehr im Herzen« von Friderici. Der »Südwestpfälzische« Kinderchor trat auf mit »Music Is My Life« sowie mit der wunderschön harmonischen Weise des »Schwedischen Sommerpsalms«. Mit »geballter Chorgemeinschaft«, wie Hassler es nannte, sangen der Frauenchor »ex-semble«, der übrigens beim diesjährigen internationalen Chorsingen in Berlin hervorragende Kritiken bekam, der MGV »Harmonie« und der Kirchenchor Münchweiler auf der Bühne gemeinsam »Schön ist das Leben«. Damit auch die Stimmung nicht zu kurz kam, ließ Hassler alle Sänger und Besucher einschließlich der australischen Gäste ad hoc ein gemeinsames Lied vortragen, das mit Gesten und Gebärden verbunden ist und den Titel trägt «Robinson, Robinson flog mit einem Luftballon...«, was natürlich sehr zur Erheiterung beitrug und den »Australian Voices« sichtlich Spaß bereitete. Zum Ausklang PFÄLZER SÄNGER 5/<strong>2003</strong> 1 57
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