Sonntag, 9. November 2003, 16.00 Uhr ... - ChorPfalz online
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Ein paar Nach-<br />
Impressionen zum<br />
Berliner Chorfest<br />
Gospelchor Lingenfeld<br />
Klatschen, Rufen, Stampfen, Pfeifen, Aufstehen,<br />
Mitswingen, alles, womit man Begeisterung<br />
ausdrücken kann, setzte das<br />
Publikum ein, um den Gospelchor Lingenfeld<br />
zu feiern bei seinem Konzert in der<br />
Berliner Friedrichstadtkirche, besser bekannt<br />
als Französischer Dom. Das zweistündige<br />
Programm riss die Besucher regelrecht<br />
von den Sitzen, denn auch wer<br />
einen der gut vierhundert kostbaren Sitzplätze<br />
erobert hatte, erlebte die letzten Titel<br />
nur noch im Stehen. Bereits eine halbe<br />
Stunde vor Konzertbeginn mussten die<br />
Veranstalter das Plakat »ausverkauft« zeigen,<br />
dann aber doch dem Andrang Tribut<br />
zollen und rund zweihundert weitere Gäste<br />
auf Stehplätzen in den letzten Nischen<br />
verteilen. Aber auch bester Wille reichte<br />
nicht, für gut zweihundert Musikfreunde<br />
gab es keine Möglichkeit mehr zum Einlass.<br />
Mit Doppelstockbus hatten die Pfälzer<br />
die Anreise in die Hauptstadt zurückgelegt,<br />
um zusammen mit rund 30.000<br />
weiteren Sängerinnen und Sängern das<br />
Chorfest des Deutschen Sängerbundes<br />
mitzuerleben und mitzugestalten. Als einer<br />
von nur dreien unter den 600 teilnehmenden<br />
Chören hatten die Lingenfelder<br />
die Aufgabe erhalten, alleine eines der<br />
Sonderkonzerte zu bestreiten. Die 50<br />
Sängerinnen und Sänger, acht Gesangssolisten<br />
und sechs Bandmitglieder zündeten<br />
dabei ein Feuerwerk, das vom erwartungsvollen<br />
Publikum ab dem ersten Ton<br />
mit Begeisterung aufgenommen wurde.<br />
Ob das poppige »This Train«, Händels<br />
swingendes »Halleluja«, das herrliche<br />
»Agnus Dei«, das besinnliche »Lean an<br />
me«, das mit sängerischen und instrumentalen<br />
Soloimprovisationen gewürzte<br />
»Go down, Moses« oder die drei Reißer<br />
zum Schluss von »Born again« bis »Facts<br />
are Facts«, die Zuhörer hingen den Interpreten<br />
in dem mit herrlichen Stuckarbeiten<br />
ausgeschmückten Konzertraum an den<br />
Lippen, überschütteten sie mit Beifall und<br />
l ießen sie nicht ohne drei Zugaben von<br />
der Bühne. Der Gospelchor Lingenfeld<br />
war damit beim großen Chortreffen, das<br />
nur alle zehn Jahre stattfindet, eines der<br />
strahlendsten Aushängeschilder des Pfälzischen<br />
Sängerbundes und hat den zahlreichen<br />
Glanzlichtern seiner erfolgreichen<br />
dreißigjährigen Geschichte ein weiteres<br />
hinzugefügt.<br />
MGV 1865 Essingen<br />
Als einer von ganz wenigen Männerchören<br />
der Region nahm der MGV Essingen<br />
fast vollzählig und damit in singfähiger<br />
Stärke am Chorfest des DSB in Berlin teil.<br />
Darum standen die 30 sangesfreudigen<br />
Essinger nicht nur in den Reihen des Männerchors,<br />
der am Samstag auf dem Gendarmenmarkt<br />
im Rahmen der »S(w)ingenden<br />
<strong>ChorPfalz</strong>« so großartig zu überzeugen<br />
wusste: Am folgenden <strong>Sonntag</strong> gestalteten<br />
sie in der Nähe des Schlosses<br />
Charlottenburg einen Gottesdienst, der<br />
seine besondere Note durch die Taufe eines<br />
dreijährigen, eines sechsjährigen und<br />
eines neunjährigen Kindes der gleichen<br />
Familie erhielt. Ein anschließendes kleines<br />
Beisammensein beschloss vier ereignisreiche<br />
Tage, in denen außer den eigenen<br />
Gesangsauftritten der Besuch von<br />
Konzerten anderer Chöre, eine gemeinsame<br />
Stadtrundfahrt, viele Erkundungen auf<br />
eigene Faust und zahlreiche gesellige<br />
Kontakte zum Erlebnis wurden.<br />
HERMANN-JOSEF SETTELMEYER<br />
Südpfalzlerchen Herzheim<br />
»Bunte Bühne« war bei den »Südpfalzlerchen«<br />
Herxheim am 20. Juni auf dem<br />
Berliner Alexanderplatz angesagt. Im<br />
Schatten des Fernsehturms, der wegen<br />
des plötzlich einsetzenden Regengusses<br />
keine Gelegenheit, einen Schatten zu<br />
werfen, bekam, musizierten die Kinder unter<br />
Klaus Eichenlaub mit ausgesprochen<br />
heiterer Spielfreude, aber mit gewohnter<br />
Präzision. Als sich das Publikum wegen<br />
des Regens unter die schützenden Überdachungen<br />
der Kaufhof-Galerie hinter das<br />
Auftritts-Podium flüchtete, reagierten die<br />
Herxheimer Kids schnell: Sie öffneten die<br />
Rückwand ihrer Bühne, drehten sich herum<br />
und sangen mit dem Rücken zum<br />
leergefegten Platz weiter. Soll einer noch<br />
bestreiten, dass die Herxemer keine besonders<br />
cleveren Kerlchen seien!<br />
Musiktheater Rülzheim<br />
Mit einem eindrucksvollen multimedialen<br />
Chorkonzert eröffnete das »Musiktheater<br />
Rülzheim« (MTR) in der historischen Parochialkirche<br />
die Reihe von elf Sonderkonzerten<br />
im Rahmen des 20. Chorfestes des<br />
PFÄLZER SÄNGER 6/<strong>2003</strong> 171