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Sonntag, 9. November 2003, 16.00 Uhr ... - ChorPfalz online

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sen? Mitnichten - schuld sind die Kindergärten<br />

aus Rimschweiler und lxheim. Weil<br />

die Kinder, die den »Felix« des Deutschen<br />

Sängerbundes erhalten, den Delegierten<br />

eine Kostprobe ihres Könnens geben,<br />

die Präsidiumsmitglieder des Pfälzischen<br />

Sängerbundes (PSB) aber den<br />

Blick auf die Bühne versperren, heißt es<br />

für ein paar Minuten: unter die Tische.<br />

Oder: runter von der Bühne. Es bleibt<br />

nicht der einzige Lacher beim Pfälzischen<br />

Sängertag in der Zweibrücker Festhalle,<br />

die ihrem Namen alle Ehre macht: Die<br />

reichlich mit Blumen dekorierte Bühne<br />

bietet ebenso etwas fürs Auge wie die<br />

Fahnen mit den Logos der Vereine, die<br />

von der Empore hängen. Nur verdächtig<br />

dunkel ist es. Für die trüben Lichtverhältnisse<br />

ist der Beamer von PSB-Präsident<br />

Hartmut Doppler verantwortlich. Damit<br />

setzt er seine Forderung nach »neuen<br />

Wegen im Chorgesang« um: Nicht nur<br />

bedient er problemlos das moderne Gerät<br />

mit den Folien, sein Vortrag wimmelt von<br />

englischen Wörtern wie »Drive«,<br />

»Event«, »Powerpoint« und »Highlights«.<br />

Den größten Applaus erhält aber ein anderer:<br />

Der 98-jährige Hornbacher Heinrich<br />

Guth. Seit 80 Jahren singt er im Hornbacher<br />

Gesangverein, auch diesmal steht<br />

er auf der Bühne. Er ist schlagfertig, das<br />

zeigt sein Konter auf Dopplers Bemerkung:<br />

»Zum Hunnerdschde kumme mer<br />

dann«. Guth: »Ich aach.« Und sein Präsent,<br />

den Ehrenbecher, hält er gleich dem<br />

Hornbacher Bürgermeister Reiner Hohn<br />

unter die Nase: »Denn muschde jetzt voll<br />

mache.« Auch die Delegierten werden<br />

durstig und hungrig, da sich der Mittag<br />

nähert: Die Kaffeetassen weichen Bierund<br />

Weingläsern, von nebenan wehen<br />

Essensdüfte herein. Doch vor der Pause<br />

bringt Doppler noch schnell die Beitrags-<br />

erhöhung für 2004 über die Bühne. Wer<br />

lässt sich schon, Putengeschnetzeltes<br />

und Kohlrouladen vor dem geistigen<br />

Auge, auf Diskussionen über einen Euro<br />

pro Jahr ein? Nach dem Essen bleiben<br />

acht der elf Sitze auf der Bühne leer.<br />

Doch wieder ist das Rätsel schnell gelöst:<br />

Drei haben ihren Platz im Präsidium<br />

schon sicher - die anderen dürfen erst<br />

nach ihrer Wahl wieder oder erstmals<br />

nach oben. Mit Vorträgen über Versicherungen,<br />

Kaffee und Kuchen klingt der Tag<br />

langsam aus. Der Sängertag wird wieder<br />

einmal Station machen in Zweibrücken,<br />

auch wenn Luitpold Zwing, der scheidende<br />

Chorjugend-Vorsitzende, nach der<br />

Beitragserhöhung unkte: »1995 haben wir<br />

auch hier die Beiträge erhöht. Das ist<br />

scheinbar kein gutes Pflaster.« Aber Bür-<br />

germeister Lambert baute schon mal vor:<br />

Den Acht-Jahres-Rhythmus solle man<br />

beibehalten, dann käme der Sängertag<br />

2011 wieder nach Zweibrücken. Bis dahin,<br />

so lockt der OB, »haben wir eine<br />

neue Festhalle, die in vollem Glanz erstrahlt.«<br />

Dann verschwindet Lambert.<br />

Wohin? Zum Preisträgerkonzert der<br />

Zweibrücker Hausmusiktage in die Fasanerie.<br />

Da wird auch gesungen.<br />

RAINER KNOLL in der<br />

»Rheinpfalz/Zweibrücker Rundschau«<br />

vom 7. April <strong>2003</strong><br />

»Ton für die Zukunft finden«: In Zweibrücken<br />

wurde über ein neues Erscheinungsbild<br />

der Chöre in der Pfalz<br />

nachgedacht - Über 400 Delegierte der<br />

Pfälzischen Chöre hatten sich in der<br />

Zweibrücker Festhalle zusammengefunden.<br />

Dieser pfälzische Sängertag stand<br />

im Zeichen der Zukunftsorientierung. Die<br />

Chöre werden sich wandeln. Sie hatten<br />

die Anreise in die Rosenstadt nicht unter-<br />

nommen, um sich einen gemütlichen Tag<br />

zu machen, sondern sie fühlten sich ihren<br />

Chorsängerinnen und -sängern gegenüber<br />

verantwortlich, zeigten sich als Vorbild<br />

und besuchten den Pfälzer Sängertag,<br />

die Jahreshauptversammlung der<br />

Chöre der Pfalz. Dass Sängerinnen und<br />

Sänger, und vielleicht auch Chorleiter,<br />

vom Lampenfieber gepackt werden, das<br />

ist verständlich. Hatte Präsident Doppler<br />

Lampenfieber? Er jedenfalls suchte in allen<br />

Taschen nach seinem Konzept und<br />

hatte schon den Verdacht, dass Oberbürgermeister<br />

Jürgen Lambert dieses gemopst<br />

hatte, als er sein Grußwort sprach.<br />

Aber das Konzept fand sich brav am Platz<br />

liegend und nicht am Rednerpult. Nach<br />

diesem kleinen für Heiterkeit sorgenden<br />

Fauxpas stellte Präsident Hartmut Doppler<br />

in seiner Begrüßung fest, »dass mit<br />

Musik alles besser geht«. Deshalb sei es<br />

wichtig, dass in den Schulen gesungen<br />

und musiziert wird. Die »Aktion Felix-Wir<br />

singen gern«, eine Auszeichnung für vorbildliches<br />

musikalisches Schaffen im Kindergarten,<br />

ist ein Anreiz, schon frühzeitig<br />

mit dem kindgerechten Singen anzufangen.<br />

Im letzten Jahr schon wurden im<br />

Sängerkreis Zweibrücken an die Kindergärten<br />

von Großbundenbach, Dellfeld,<br />

Winterbach und Wiesbach die Auszeichnungen<br />

verliehen. Nun waren es beim<br />

PFÄLZER SÄNGER 4/<strong>2003</strong> 101

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