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20 Grundlagen der digitalen Schaltungstechnik<br />
gen. Da war zu Beginn dieser Zeitspanne<br />
die Entwicklung und Verfeinerung der<br />
modernen Halbleitertechnologie und bald<br />
darauf die Bereitstellung immer konsequenter<br />
durchdachter, integrierter elektro<br />
nischer Schaltungen (englisch: Integrated<br />
Circuit, kurz: IC). Gerade diese integrierten<br />
Schaltungen haben revolutionar gewirkt,<br />
weil sie ganze Funktionskomplexe<br />
zusammenfassen. Umfangreiche Anwendungsprobleme<br />
konnen damit preisgunstig,<br />
schnell und ohne viel zusatzlichen<br />
Aufwand gelOst werden.<br />
1.3.1 Die TTL-ICs<br />
Von den integrierten Schaltungen lal3t sich<br />
die Untergruppe der integrierten Digitalschaltungen<br />
- und hier wiederum die<br />
Digitalbausteine der TTL-Familie - besonders<br />
leicht auch im Hobbybereich einsetzen.<br />
TTL heil3t Transistor-Transistor<br />
Logik, und die so gefertigten Bausteine<br />
haben die Bezeichnung 74XX, wobei XX<br />
fur beliebige zwei- oder dreistellige Kenn<br />
zahlen steht. Die Digitalbausteine der Reihe<br />
74XX sind unkompliziert in der<br />
Handhabung, sehr robust (sie nehmen<br />
meist sogar eine kurze Verpolung der Be<br />
triebsspannung nicht sonderlich ubel) und<br />
sie sind - das ist besonders wichtig - in al<br />
Ien Elektronikgeschaften zu aul3erordentlich<br />
gunstigen Preisen zu haben. Das<br />
System der verschiedenen Digitalbausteinfunktionen<br />
ist sehr umfangreich. Man<br />
kann als Hobbybastler nicht einmal annahernd<br />
die Moglichkeiten ausschOpfen, die<br />
sich aus den angebotenen Bausteinvarianten<br />
ergeben, aber die Baukastenphiloso<br />
phie bietet eine Chance: Wenn man sich<br />
einmal mit den Grundzugen des 74XX-<br />
Systems vertraut gemacht hat, kann man<br />
der Phantasie bei der Suche nach neuen<br />
Schaltungen freien Lauf lassen. Man benotigt<br />
keine detaillierten Kenntnisse aus<br />
der Elektronik, man mul3 keine Bauteilwerte<br />
dimensionieren und berechnen kon<br />
nen - allein auf den logischen Aufbau<br />
kommt es an.<br />
1.3.2 Das Zusammenschalten<br />
von 74XX-ICs<br />
TTL-ICs der Reihe 74XX benotigen eine<br />
stabile Spannungsversorgung von 5 Volt.<br />
Zwischen ° und 5 Volt liegen auch die Einund<br />
Ausgangsspannungen der Schaltglieder.<br />
Am Eingang eines Digitalbausteins der<br />
74XX-Serie wird ein elektrischer Zustand<br />
als LOW-Signal identifiziert, wenn die<br />
Eingangsspannung kleiner als +0,8 Volt<br />
bleibt. Ais HIGH-Signal wird eine Eingangsspannung<br />
erkannt, die hoher als<br />
+ 2,0 Volt liegt. Der Bereich dazwischen<br />
ist undefiniert, da man nicht genau sagen<br />
kann, ob das Gatter HIGH oder LOW erkennen<br />
wird. Man soUte eine solche Eingangsspannung<br />
vermeiden.<br />
Da digitale Bausteine auf digitale Eingangssignale<br />
mit digitalen Ausgangssignalen<br />
antworten mussen und diese wieder<br />
von digitalen Bausteinen weiterverarbeitet<br />
werden sollen, garantieren die Hersteller<br />
der Reihe 74XX, dal3 ein LOW-Ausgangssignal<br />
kleiner oder gleich + 0,4 Volt und<br />
ein HIGH-Ausgangssignal grol3er als<br />
+ 2,4 Volt ist. So wird eine sichere Funktion<br />
auch unter massiven Stbreinflussen<br />
gewahrleistet. Bild 1. 7 macht die Verhaltnisse<br />
noch einmal grafisch deutlich.<br />
Eine Spannung bezeichnet man in der<br />
Elektronik auch als Potential. Daher wird<br />
in Zukunft oft von HIGH- und LOW<br />
Potential oder von HIGH- und LOW-