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Kapitel 6<br />
Der Expansion-Port<br />
Wir kommen nun zu dem Erweiterungsstecker<br />
mit den meisten Anschliissen, dem<br />
Expansion-Port. Er erlaubt es uns, den<br />
C 64 gezielt so zu beeinflussen, daB er sich<br />
wie ein komplett anderes Gerat verhalt.<br />
Vorerst sollen aber einige kleine Erweite<br />
rungen geniigen.<br />
6.1 Anatomie eines<br />
Mikrorechners<br />
Die Anschliisse aller bisher besprochenen<br />
Schnittstellen waren yom Programm aus<br />
zu steuern. Man konnte jede User-Portlei<br />
tung einzeln mit einem bestimmten<br />
Befehl beispielsweise auf HIGH programmieren<br />
und sich ihren Zustand anschlie<br />
Bend in Ruhe genau ansehen, die Spannung<br />
messen oder auch die Reaktion der<br />
angeschlossenen Schaltung beobachten.<br />
AnschlieBend konnte man mit einem weiteren<br />
Befehl wieder den urspriinglichen<br />
Zustand herstellen. Wir haben Steuerbausteine<br />
kennengelernt, wie zum Beispiel die<br />
CIAs, mit denen solche Ein-/Ausgabe<br />
Operationen moglich waren, doch wir<br />
sind dabei immer am Rand des eigentlichen<br />
Computers gebJieben.<br />
Wenn wir uns jetzt mit dem Expansion<br />
Port des C 64 beschaftigen, andert sich<br />
Der Expansion-Port 195<br />
das grundlegend, denn in den meisten Fal<br />
len ist wegen der hohen Arbeitsgeschwindigkeit<br />
eine exakte Beobachtung der auf<br />
den ersten Blick vollig ungeordnet auftretenden<br />
Zustandswechsel ohne teure<br />
MeBgerate vollig unmoglich. Doch gliicklicherweise<br />
gibt es auch hier - wie iiberall<br />
in der Technik - strenge GesetzmaBigkeiten<br />
und Ablaufe, auf die man sich blind<br />
verlassen kann.<br />
Jeder Computer besteht aus mehreren<br />
Funktionseinheiten, die in festgelegter<br />
Weise miteinander verbunden sind. Grundsatzlich<br />
enthalten Mikrocomputer neben<br />
Einheiten zur Stromversorgung und ahnli<br />
chern einen Mikroprozessor, Speicherbausteine<br />
und Schaltungen zur Ein- und<br />
Ausgabe von Daten. Hier ist jeder Funktionsblock<br />
als eigenstandiges GeriH zu betrachten.<br />
Der Prozessor (CPU - Central Prozessing<br />
Unit = Zentrale Steuereinheit) ist das Ge<br />
hirn des Computers. Hier laufen aile Befehle<br />
abo Dazu werden Programmanweisungen<br />
benotigt, Daten miissen herbeigeholt<br />
und Ergebnisse wieder abgespeichert<br />
werden. Wegen der hohen Arbeitsgeschwindigkeit<br />
herrscht ein reger Datenverkehr<br />
zwischen Prozessor und Speicherbausteinen.