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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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ollte — der erste und einzige, den je ein U-Boot<br />

geschossen hat —, waren die Medizinkisten bereits<br />

unauffällig an die „Roma“ abgegeben und unser<br />

Marineattaché aus Madrid nach Cartagena unterwegs,<br />

um das Handschreiben in Empfang zu nehmen. Schnell<br />

waren die offiziellen Besuche bei den örtlichen<br />

Würdenträgern abgewickelt, die je nach ihrer<br />

persönlichen Einstellung herzlich oder kühl verliefen.<br />

Unser deutscher Konsul Dr. Tell begleitete mich. Er hat<br />

es mir nicht übelgenommen, daß ich beim Mittagessen<br />

in feinem Hause völlig übermüdet einfach einschlief.<br />

Das spanische Volk war voll herzlicher Freundschaft für<br />

Deutschland. Bis in die tiefe Nacht umsäumten<br />

Menschenmassen den Hafen, um U 35 zu sehen. Mit<br />

Genehmigung der Behörden hatte ich mich dann<br />

längsseits des Spanischen Kreuzers „Cataluna“ gelegt,<br />

wo ich vor Sabotageakten sicher war. Bei der reichen<br />

Gastfreundschaft, die uns geboten wurde, mußte ich den<br />

wenigen Deutschen, aber auch den vielen spanischen<br />

Offizieren die Besichtigung des <strong>Boote</strong>s gestatten, wobei<br />

scharfe Kontrolle und strenge Absperrung gegen<br />

Annäherung unbekannter <strong>Boote</strong> durchgeführt wurde. Mit<br />

Gastgeschenken wurde die Besatzung überschüttet. Um<br />

2 Uhr morgens nach 22stündigem Aufenthalt warf U 35<br />

los und verließ unter brausenden Hochrufen der<br />

spanischen Matrosen und den Sympathiekundgebungen<br />

der noch immer ausharrenden Menge den Hafen. — Da<br />

man draußen das Leuchten vieler Scheinwerfer sah,<br />

wurde jetzt ein spannender K<strong>am</strong>pf erwartet. Außerhalb<br />

der Molenköpfe ließ ich die Lichter abstellen und ging<br />

unter Wasser, um uns nach dem Trubel dieses<br />

anstrengenden Tages erst mal etwas Ruhe zu gönnen.<br />

Und da unsere <strong>Feind</strong>e allerhand aufgeboten hatten, um<br />

uns vor dem Hafen abzufangen, gelang es uns erst <strong>am</strong><br />

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