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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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U-Boot-Alltag<br />

Von Philipp Streng<br />

Am 2. Oktober 1917 wurde U 73 in H<strong>am</strong>burg in Dienst<br />

gestellt. Das Boot stellte einen neuen Typ dar. Wenn wir<br />

auch zu dritt (Kommandant, Wachoffizier und ich) nur<br />

einen Raum <strong>von</strong> 2,20 Meter Länge und 3,25 Meter<br />

Breite zur Verfügung hatten, so genügte er doch<br />

vollkommen, um darin 60 Akkumulatorenzellen, den<br />

ges<strong>am</strong>ten Geschirr-, Kleider- und sonstigen<br />

persönlichen Bedarf außer den Seekarten, Büchern,<br />

Geheimkasten, Apotheke, zwei Sofabetten, einem<br />

Hängebett und einem Tisch unterzubringen. Außerdem<br />

führte mitten durch den Raum der Verbindungsgang <strong>von</strong><br />

der Zentrale nach dem Vorschiff, in dessen Mitte unser<br />

auf sechs Zentimeter zus<strong>am</strong>menklappbarer Tisch stand.<br />

Alarm während des Essens war daher eigentlich<br />

verboten, wurde vom <strong>Feind</strong> jedoch nicht beachtet, so<br />

daß es schon mal vork<strong>am</strong>, daß während des Essens<br />

plötzlich ein Flieger oder ein Torpedoboot auftauchte<br />

und sämtliche Schüsseln, die nicht ausgesprochen<br />

suppenähnlichen Inhalt hatten, mit einem Ruck auf die<br />

Sitzkissen flogen und man selbst, den Suppenteller noch<br />

in der Hand, schon in der Zentrale stand und die<br />

nötigsten Befehle erteilte.<br />

Als eines der ersten dieser U-<strong>Boote</strong> hatte unser Boot<br />

einen wasserdichten durchgehenden Schacht für das<br />

eine Sehrohr, in dem dieses s<strong>am</strong>t dem Beobachtenden<br />

auf- und abgefahren wurde. Wir waren gerade bei dem<br />

ersten Trimmversuch, als das Drahtfeil des<br />

Sehrohrstuhls <strong>von</strong> der Rolle Sprang. Gleichzeitig fingen<br />

drei Preßluftflaschen zu blasen an. Da wir den Schaden<br />

ohne Kran nicht beheben konnten, mußten wir<br />

umkehren.<br />

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