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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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unter und ging kopfüber in die Tiefe. Die Dämmerung<br />

verschwand <strong>von</strong> den Turmfenstern, das Manometer<br />

zeigte 2, 6 und jetzt schon 10 Meter, aber die Neigung<br />

des <strong>Boote</strong>s nahm immer mehr zu, So daß wir alle ins<br />

Rutschen k<strong>am</strong>en. Mit Müh und Not kl<strong>am</strong>merte ich mich<br />

<strong>am</strong> Okularteil des Sehrohrs fest, und schon gab es einen<br />

heftigen Stoß, der uns alle zu Boden schleuderte. Alles<br />

prasselte durcheinander. In dieser allgemeinen<br />

Schrecksekunde sagte der 1. Offizier Krapohl ruhig: „So,<br />

da wären wir ja angekommen!“ Das war das rechte Wort<br />

im rechten Augenblick, denn wir waren alle doch etwas<br />

blaß geworden. Aber vorerst rasten noch die Maschinen<br />

drauflos, daß das Boot dröhnte. Da schnellte der kleine<br />

Klees, unser leitender Ingenieur, hoch und riß den<br />

Maschinentelegraphen herum, So daß plötzlich Stille<br />

herrschte. Derweil standen wir immer noch Kopf, saßen<br />

Scheinbar auf dem Grund mit dem Bug auf, während wir<br />

achtern mit ordentlichem Schwung auf und ab<br />

pendelten. Das Manometer Zeigte 15 Meter Tiefe an.<br />

Nach der Karte hatten wir zwar hier etwa 31 Meter Tiefe.<br />

Bei der Steillage des <strong>Boote</strong>s mußte das Heck gehörig<br />

über Wasser ragen, So daß unsere Schrauben, wenn<br />

ein Wellental über uns weggegangen war, in der Luft<br />

arbeiteten. Und dabei konnte jederzeit der Zerstörer<br />

dasein! Jeden Augenblick mußten seine Wasserbomben<br />

krachen. Aber wir hatten Glück. Der Seegang machte<br />

den Engländern wohl ebenfalls genug Schwierigkeiten,<br />

oder ihr Ausguck döste, aber wir waren doch froh, als wir<br />

erkannt hatten, woran der Fehler lag. Die achteren<br />

Tanks waren nicht ganz entlüftet worden und wurden<br />

nun schnell geflutet und das Boot richtig getrimmt. Es<br />

war noch mal soeben gut gegangen!<br />

Auch bei unserer Ausreise <strong>von</strong> Amerika hatten wir ein<br />

Taucherlebnis, auf das wir gern verzichtet hätten. Wir<br />

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