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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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kletterte ich nach dreiviertelstündiger Arbeit mit dem<br />

Heizer wieder ins Boot. — Die Ölspur verläuft sich<br />

langs<strong>am</strong>. Der Deckel ist wieder dicht. D<strong>am</strong>it ich nun<br />

meine Sachen im E-Maschinenraum trocknen kann,<br />

bricht <strong>am</strong> Steuerbord-Diesel eine Auslaßventilfeder und<br />

<strong>am</strong> ersten Zylinder bleibt das Brennstoffventil haken.<br />

Eins, zwei schwere Explosionsschläge und schon steht<br />

die Maschine. Wir fahren mit einer Maschine weiter, und<br />

der Schaden ist gegen 7 Uhr behoben. Der<br />

Kommandant hatte inzwischen auf Heimatkurs gedreht,<br />

und wenn alles gut ging, konnten wir an Weihnachten<br />

bei der Flottille sein. Sind gegen Abend (23.12.1917) in<br />

der Nähe der Doggerbank und melden durch F.-T.<br />

unseren Standort, d<strong>am</strong>it wir <strong>am</strong> 24. Abends abgeholt<br />

werden können.<br />

Am 24. 12. 1917 morgens heult ein richtiger Orkan.<br />

Trotzdem treffen wir die beiden Tonnen in der<br />

„Friedrichstraße“ (Ansteuerpunkt für die heimkehrenden<br />

U-<strong>Boote</strong>) und hören durch F.-T., daß U 77 mit uns<br />

einlaufen soll. Was nicht niet- und nagelfest ist, saust im<br />

ganzen Boot umher. Die schönen Berliner Pfannkuchen,<br />

die der Schmott in Anbetracht des Weihnachtsabends<br />

gebacken hat, kullern im Maschinenraum. An Essen ist<br />

nicht zu denken. Auf der Brücke hängen der<br />

Kommandant und der Steuermann mit<br />

Sicherungsgürteln festgehakt <strong>am</strong> Turm. Das Boot ist bis<br />

auf den Frischluftmast abgeschlossen, wie zur<br />

Unterwasserfahrt, und schwimmt wie eine Möwe auf den<br />

haushohen Wellen. D<strong>am</strong>it beim Aus-dem-<br />

Wasserkommen der Schrauben die Dieselmaschinen<br />

nicht durchrasen, sind die E-Maschinen zugeschaltet.<br />

Einmal reiten wir hoch oben auf einem Wellenk<strong>am</strong>m,<br />

dann sind wir wieder tief unten in einem Tal, und ab und<br />

zu drückt eine Welle das Boot direkt unter Wasser. Wir<br />

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