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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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U-Boot-Fahrer im Mittelmeer<br />

Von Sigismund Prinz <strong>von</strong> Preußen<br />

Mit berechtigtem Stolz fühlten wir U-Boot-Fahrer uns<br />

als Kämpfer mit entscheidender Waffe. Der Geist auf<br />

unseren U-<strong>Boote</strong>n war hervorragend bis in die Tage des<br />

Zus<strong>am</strong>menbruches hinein, obwohl der Dienst auf die<br />

Dauer aufreibend war, abgesehen <strong>von</strong> den plötzlichen<br />

Kämpfen und den technischen Störungen, durch das<br />

dichtgedrängte Zus<strong>am</strong>menleben auf engstem Raum.<br />

Verglichen mit dem Kämpfer in Gräben und Trichtern<br />

war aber unsere Tätigkeit nichts, und alle Ehre gebührt<br />

jenen Feldgrauen, die dort ihren Mann gestanden<br />

haben.<br />

Als Wachoffizier fuhr ich auf UB 49 unter<br />

Kapitänleutnant Hans v. Mellenthin und auf U 35 unter<br />

Kapitänleutnant Lothar v. Arnauld de la Perière. Beide<br />

haben für überragende Leistungen den Pour le mérite<br />

bekommen. Es war ein hohes Glück und eine Ehre unter<br />

solchen Kommandanten fahren zu dürfen.<br />

Auf jeder Fahrt, die ich mitmachte, vom Adriatischen<br />

Meer aus, trat stets eine Lage ein, die kaum Hoffnung<br />

auf Heimkehr ließ. Einmal fuhren wir unter Wasser durch<br />

minenverseuchtes Gebiet, daß die Vertäuungen der<br />

Minen gegen unsere Bordwand klirrten. Ein andermal<br />

versagte das vordere Tiefenruder durch ein in das<br />

Gestänge im Mannschaftsraum eingeklemmtes Buch.<br />

Wieder einmal k<strong>am</strong>en wir untergetaucht an der<br />

italienischen Küste fest unweit einer Landbatterie und in<br />

der Luft befindlicher Flieger. Wasserbomben waren nicht<br />

selten und ich denke auch an einen nicht entlüfteten<br />

Tauchtank im Angesicht des Verfolgers. Am 6.<br />

November 1917 erlebten wir aber auf U 35 einen Fall,<br />

der in der Seekriegsgeschichte einzig dastehen dürfte.<br />

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