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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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U-<strong>Boote</strong> retten uns Flieger<br />

Von Friedrich Christiansen<br />

Es war Ende 1916 in Zeebrügge. Fähnrich Exner und<br />

ich befanden uns auf einem Aufklärungsflug nach der<br />

englischen Küste und nach Dünkirchen. Wir hatten<br />

schon die längste Strecke des Weges hinter uns und<br />

waren wieder auf dem Heimflug. Auf der Reede vor<br />

Dünkirchen sahen wir eine Anzahl feindlicher Schiffe<br />

unter uns liegen, englische und französische Zerstörer.<br />

Da wir <strong>von</strong> Natur aus immer ziemlich neugierig waren<br />

und außerdem noch eine Bombe an Bord hatten,<br />

pirschten wir uns etwas näher heran und warfen die<br />

Bombe ab. Dann flogen wir an der Küste entlang mit<br />

Kurs auf Zeebrügge. Wir waren aber zu neugierig<br />

gewesen und hatten uns allzusehr den feindlichen<br />

Küstenbatterien genähert. Ein Schrapnell traf unseren<br />

Propeller und im Gleitflug mußten wir auf das Wasser<br />

niedergehen.<br />

Die feindlichen Zerstörer, die wir kurz vorher mit<br />

unserer Bombe geärgert hatten, hatten unseren Unfall<br />

bemerkt; wir k<strong>am</strong>en allerdings noch ziemlich 15<br />

Kilometer mit eigner Kraft <strong>von</strong> ihnen fort, dann aber war<br />

es aus. Der Motor lief nicht mehr und wir saßen auf dem<br />

ziemlich ruhigen Wasser wie eine lahmgeschossene<br />

Ente und mußten nun abwarten, was das Schicksal mit<br />

uns vorhatte. Die Zerstörer preschten heran, wir sahen<br />

sie immer näher kommen und nun begannen sie auch<br />

schon zu schießen. Die ersten Kurz- und Weitschüsse<br />

k<strong>am</strong>en uns bereits gefährlich nahe. Wir warfen erst mal<br />

unsere Geheimpapiere über Bord und zerrissen unsere<br />

Karten. Und dann taten wir nichts mehr, sondern<br />

murmelten nur bin und wieder ein derbes Soldatenwort.<br />

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