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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Noch mal gut gegangen ...<br />

Von Wilhelm Reinhard<br />

Nach langwierigen und anstrengenden<br />

Maschinenproben sollte die Ausreise unseres UB 22 an<br />

einem Freitag im Juni 1917 erfolgen. Statt <strong>am</strong> Freitag,<br />

dem 9. Juni um 2 Uhr nachmittags, ging es aus<br />

Aberglauben erst Sonnabend früh um 1 Uhr vom Pier in<br />

Helgoland.<br />

Kleine Minensuchboote hatten in selbstlosem Einsatz<br />

UB 22 bei gutem Wetter durch minenverseuchte Gebiete<br />

weit in die See hinausgebracht. Dann wurden in etwa 30<br />

Meter Tiefe Minenfelder innerhalb des feindlichen<br />

Sperrgebietes an der deutschen Nordseeküste unter<br />

Wasser durchfahren. Die Stander der über dem Boot<br />

stehenden todbringenden Minen scharrten hörbar an<br />

den beiden seitlichen Scheuerleisten des <strong>Boote</strong>s. Das<br />

wenig angenehme Geräusch wurde durch laute,<br />

krächzende Militärmärsche der alten Platten des noch<br />

älteren Trichtergr<strong>am</strong>mophons übertönt.<br />

Nach dem Auftauchen st<strong>am</strong>pfte und rollte trotz ruhiger<br />

See der kleine „Untersatz“ <strong>von</strong> 275 Tonnen<br />

Wasserverdrängung mit halber Fahrt der Boje „Quatsch“<br />

in der „Friedrichstrasse“ entgegen. Der durch diese Boje<br />

„Q“ gekennzeichnete Ansteuerungspunkt war ein<br />

Tummelplatz für englische U-<strong>Boote</strong>. Hier hieß es also<br />

ganz besonders: „Aufpassen!“ Die „Friedrichstraße“ war<br />

der schmale neutrale Seeweg, der zwischen dem<br />

feindlichen Sperrgebiet an der deutschen Nordseeküste<br />

und dem deutschen Sperrgebiet um Englands Küsten<br />

lag und der Holland und Belgien mit der nördlichen<br />

Nordsee verband. Hier herrschte naturgemäß ein starker<br />

Handelsschiffsverkehr, auch seitens der Schiffe der<br />

„Belgian Relief Company“, die durch besondere<br />

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