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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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unverletzt wieder an Bord zu haben. Inzwischen hatte<br />

ich genügend Leute heraufbeordert und alle<br />

Vorbereitungen treffen lassen. Als ich in seine Nähe<br />

gekommen war — er schw<strong>am</strong>m jetzt ungefähr 15 Meter<br />

querab <strong>von</strong> unserer Brücke — wurde eine Boje mit einer<br />

Leine daran geworfen, die ganz dicht bei ihm ins Wasser<br />

fiel. Jetzt waren erst 4 Minuten vergangen, seitdem er<br />

über Bord gespült war. Ich konnte mit dem Boot nicht<br />

näher an den Kommandanten herangehen, weil die See<br />

so über das Boot brandete, daß er in Gefahr war, gegen<br />

das Boot geworfen zu werden. Obgleich jetzt die<br />

Rettung so nahe war, schienen seine Kräfte doch<br />

nachzulassen. Sein Kopf war hochrot vor Anstrengung,<br />

und er hatte sich eben vorher noch das Jackett<br />

ausgezogen, um besser schwimmen zu können. Er war<br />

sonst leicht bekleidet, hatte vor allen Dingen keine<br />

schweren Stiefel an, die ihn heruntergezogen hätten. Ich<br />

nahm an, die geworfene Boje würde <strong>von</strong> der nächsten<br />

See direkt an ihn herangetrieben und er würde sie dann<br />

mit einem Handgriff erreichen können. Statt dessen<br />

wurde er aber durch die See wieder abgetrieben. Als er<br />

dieses selber bemerkte, machte er einige verzweifelte<br />

Schwimmbewegungen auf die Boje zu — es war<br />

offenbar das letzte Aufgebot seiner Kraft —, konnte sie<br />

aber nicht erfassen und trieb, noch immer schwimmend,<br />

achteraus. Inzwischen war der Obermaschinistenmaat<br />

Reuß, mit Schwimmweste und Leine um,<br />

heraufgekommen und erbot sich, über Bord zu springen,<br />

um den Kommandanten zu retten. Ich mußte mit den<br />

Maschinen zurückgehen, um wieder in die Nähe des<br />

Kommandanten zu kommen. In diesem Augenblick<br />

verließen ihn die Kräfte, und der Kopf sank zur Seite.<br />

Der Körper lag flach auf dem Wasser. Da erst 7 Minuten<br />

vergangen waren, seitdem der Unfall passierte, nahm<br />

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