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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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jedoch im Sommer 19 die Entente ihre Forderung der<br />

Auslieferung auf Grund der Ablehnung durch das<br />

deutsche Volk fallen lassen mußte, riefen mich meine<br />

Leute wieder. Und wir Sprachen über die Kämpfe im<br />

Ruhrgebiet 1920 und den an Verlusten so reichen Sturm<br />

auf Bottrop, besonders durch das Sturmbataillon der<br />

Brigade, wobei Oberleutnant z. S. Kukat durch<br />

Kopfschuß seinen Tod fand.<br />

Ja, Kukat: ein Mensch mit faustdicken Nerven und<br />

einer unheimlichen Ruhe, selbst schon drei Jahre U-<br />

Boot-Fahrer und schließlich 1918 auch Kommandant<br />

eines Mittelmeerbootes. Wir kannten ihn beide genau,<br />

und ich erzählte ihm nochmals die letzte Fahrt, d. h. die<br />

Heimkehr aus Österreich nach Deutschland durch die<br />

Straße <strong>von</strong> Gibraltar. Über 30 <strong>Boote</strong> steuerten Ende<br />

November 1918 <strong>von</strong> Pola und Kartago der Heimat<br />

entgegen und mußten wohl oder übel dabei Gibraltar<br />

passieren. Die Engländer, die das wußten und sich auf<br />

Tag und Stunde den Zeitpunkt der Passage genau<br />

ausrechnen konnten, waren nicht in der Lage, auch nur<br />

ein einziges dieser <strong>Boote</strong> zu erledigen. Nur Kukat,<br />

immer ein Sonderling und Mann mit Selts<strong>am</strong>sten<br />

Plänen, steuerte seinen eigenen Kurs; während alle<br />

übrigen <strong>Boote</strong> weit in den Ozean hinaushielten, nahm er<br />

Kurs auf Kap Trafalgar, eigentlich aus einem ganz<br />

einfachen Grunde: er hatte an Bord als Steuermann den<br />

Kapitän eines Handelsschiffes, das zus<strong>am</strong>men mit<br />

vielen anderen im Hafen <strong>von</strong> Cadiz den Krieg über<br />

interniert gelegen hatte.<br />

Im Oktober 1917 lag ich nämlich mit meinem UB 49<br />

schwer havariert durch einen unglücklichen Angriff in der<br />

spanischen Marinewerft des Hafens <strong>von</strong> Cadiz,<br />

Carracas, und zus<strong>am</strong>men mit meiner Besatzung hatte<br />

ich das Boot wieder einigermaßen instand setzen<br />

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