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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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wir alle noch gehofft, und wir waren, obgleich wir auf<br />

diese traurige Wendung doch vorbereitet sein mußten,<br />

alle überrascht und tieferschüttert. Ich konnte den<br />

Tränen nicht wehren, sosehr ich mir Mühe gab, und ich<br />

schäme mich dessen nicht. In diesem Augenblick mußte<br />

ich daran denken, wieviel Gutes ich <strong>von</strong> dem<br />

Verstorbenen erfahren hatte, wie nett das<br />

Zus<strong>am</strong>menleben und -arbeiten war, und was er uns<br />

allen gewesen war. Sein braver Bursche, der ihm vier<br />

Jahre treu gedient hat und so sehr an ihm hing, weinte<br />

bitterlich. Den Körper legten wir in weiße Tücher, zurrten<br />

ihn in eine Hängematte ein, die Kriegsflagge darüber.<br />

Wir riefen dann die Freiwache zus<strong>am</strong>men (alle Leute,<br />

die augenblicklich nicht zur Bedienung der Maschinen<br />

usw. benötigt wurden), um eine kurze Totenfeier zu<br />

halten. Kapitänleutnant v. Speth hielt eine Ansprache, in<br />

der er die Verdienste des Verstorbenen würdigte, und<br />

ich sprach anschließend ein Gebet. Dann brachten wir<br />

die Leiche nach oben, und ich habe Sie dann mit Hilfe<br />

des treuen Burschen und eines anderen Matrosen der<br />

See übergeben. — Das weite Meer ist das schönste<br />

Grab für den echten Seemann, darüber waren wir uns<br />

alle einig. — Die ganze Heimfahrt stand unter dem<br />

Eindruck dieses schweren Verlustes, der Kommandant<br />

fehlte uns.<br />

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