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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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U 110’s letzte Fahrt<br />

Von Bruno Schmidt<br />

U 110 hatte unter Korvettenkapitän Kroll Anfang März<br />

1918 in der Irischen See trotz starker Gegenwehr<br />

zahlreiche Schiffe versenkt. Nach außen hin war soweit<br />

alles sehr gut abgelaufen. Der Kommandant schoß<br />

glänzend, wir waren sehr vergnügt über den<br />

außergewöhnlich guten Beginn der Unternehmung und<br />

machten uns nicht viel aus der sehr starken feindlichen<br />

Gegenwirkung. Nur ich als Leitender Ingenieur hatte<br />

ziemlichen Kummer durch zwei unangenehme<br />

Maschinenpannen, die chronisch zu werden drohten.<br />

Die eine hatte ihre Ursache in dem eigentlich<br />

lächerlichen Umstand, daß die Werft Wilhelmshaven<br />

nicht in der Lage gewesen war, die schadhaften Kohle-<br />

Kontaktstücke des Turbo-Gebläse-Anlassers zu<br />

erneuern, trotzdem ich wiederholt und mit Nachdruck auf<br />

die sich daraus ergebenden Gefahrenmomente<br />

hingewiesen hatte. Die üblen Folgen blieben nicht aus.<br />

Wir waren kaum in der Irischen See, so verschmorte<br />

eines schönen Tages der Gebläse-Anlasser, und das<br />

Gebläse war unklar. Es dient zum Ausblasen des<br />

Wassers aus den Tauchtanks nach dem Auftauchen und<br />

ist mit der wichtigste Apparat des ganzen<br />

Tauchmechanismus. Gebläsehavarien konnten also im<br />

geeigneten oder besser im ungeeigneten Augenblick<br />

<strong>von</strong> katastrophaler Bedeutung werden.<br />

Der Anlasser wurde zwar wieder instand gesetzt,<br />

verschmorte aber immer wieder <strong>von</strong> neuem nach zwei<br />

oder dreimaligem Ausblasen, so daß wir es schließlich<br />

vorzogen, möglichst mit Preßluft auszublasen, um das<br />

Gebläse zu schonen. Das war natürlich bei der starken<br />

feindlichen Gegenwirkung weniger als ein Notbehelf;<br />

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