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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Feuer nahmen. Unser Geschütz war freilich auf sie<br />

gerichtet. Sobald wir das Rohr, es war das erste durch<br />

ein U-Boot erbeutete, an Bord hatten, schossen wir auf<br />

den D<strong>am</strong>pfer. Mit jedem Treffer k<strong>am</strong> er aber höher<br />

heraus, statt tiefer zu gehen, denn das Heizöl lief in<br />

hellen Strömen aus den Schußlöchern und verbreitete<br />

sich auf dem Wasser. Bei jedem Schuß spritzte ein<br />

Springquell <strong>von</strong> Heizöl und Wasser hoch empor und<br />

ergoß sich über die Zuschauer bei uns an Deck. Auch<br />

die schöne neue Uniform unseres türkischen Majors<br />

wurde über und über mit dieser übelriechenden Tunke<br />

bespritzt, aber er ließ sich nicht stören, sondern machte<br />

eine Aufnahme nach der anderen. Mittags kenterte der<br />

Tankd<strong>am</strong>pfer. Zwei weitere D<strong>am</strong>pfer versenkten wir bald<br />

danach. Am nächsten Morgen versenkten wir einen<br />

Pferdetransport. Das fiel uns nicht leicht, denn was<br />

hatten die armen Tiere uns getan? Nur der kalte<br />

Verstand zwang uns. Nachmittags setzte sich ein müdes<br />

Vögelchen an Deck nieder und ließ sich in seiner<br />

Ermattung ohne weiteres einfangen. Die ganze<br />

Besatzung bemühte sich um sein Wohl. Es war, als ob<br />

sie wieder gutmachen wollte, was Sie notgedrungen an<br />

der armen Kreatur, den Pferden, hatte verüben müssen.<br />

Am nächsten Morgen flog der Vogel da<strong>von</strong>. Wir haben<br />

dann noch mehr D<strong>am</strong>pfer versenkt. Als wir einmal<br />

gerade einen D<strong>am</strong>pfer jagten, schossen zwei<br />

Fischd<strong>am</strong>pfer auf uns. Ihr Feuer lag in bedenklicher<br />

Nähe dicht um uns herum. Obwohl wir jeden Augenblick<br />

einen Treffer bekommen konnten, wartete der<br />

Kommandant so lange mit dem Torpedoschuß, bis das<br />

letzte Beiboot abgelegt hatte und nicht mehr in Gefahr<br />

war, mit dem Torpedo in die Luft zu fliegen. Dann<br />

mußten wir tauchen. — Als wir nach 32 Tagen, trotz<br />

vieler Maschinenschäden, nach Cattaro zurückkehrten,<br />

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