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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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einen halben Tag entfernt war. Aber sie wollten nicht,<br />

und wir selbst konnten niemanden entbehren. so<br />

mußten wir das Schiff versenken. Nachmittags schossen<br />

wir auf einen D<strong>am</strong>pfer, der floh und dann in der<br />

Dunkelheit zu entkommen suchte. Unser<br />

Mündungsfeuer blendete so, daß wir ihn nach jedem<br />

Schuß erst suchen mußten. Plötzlich war er dicht bei<br />

uns. Er war in der Dunkelheit auf uns zugelaufen, wohl<br />

um uns zu r<strong>am</strong>men. Wir mußten schleunigst abdrehen<br />

und die Jagd aufgeben. Die Türken konnten wir nicht<br />

alle auf den Turm oder auch nur in die Zentrale lassen.<br />

Dazu war ihre Anzahl zu groß. Ich ließ jeden aber einmal<br />

durch das Sehrohr sehen. Mit rollenden Augen und saft<br />

schäumendem Mund fragten sie mich: „Warum ergibt er<br />

sich nicht? Was werden Sie mit ihm machen? Ich würde<br />

ihn töten!“ Meine Antwort, daß wir ihn erst einmal haben<br />

müßten, schienen sie beinahe als persönliche Kränkung<br />

aufzufassen.<br />

Am nächsten Morgen standen wir vor Port Bardya. Die<br />

Türken warnten uns, mit unseren Marinemützen an Deck<br />

zu gehen, denn die Araber schössen auf jeden Träger<br />

einer solchen. Sie liehen uns freundlich ihre Schakals<br />

(L<strong>am</strong>mfellmützen). Trotzdem wurden einige Schüsse<br />

vom Ufer auf unser Boot abgefeuert. Erst als der<br />

türkische Major mit dem Dingt an Land fuhr und dabei<br />

die grüne Flagge des Propheten entfaltete, gingen die<br />

Schüsse in ein Freudenschießen über. Und dann war<br />

der Empfang ganz afrikanisch herzlich. Als der Dingi-<br />

Gast wieder an Bord k<strong>am</strong>, wischte er sich dauernd beide<br />

Backen. Ich fragte ihn, was er habe. Da erzählte er, daß<br />

sie ihn an Land abgeküßt hätten, nicht nur einmal,<br />

sondern alle der Reihe nach.<br />

Das Ausladen unserer Ladung war schwierig, da nur<br />

unser Dingi, keine Brücke zur Verfügung stand. Da im<br />

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