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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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„H<strong>am</strong>pshire“ und Eismeer<br />

Von Curt Beitzen<br />

Am 26. März 1916 wurde U 75 <strong>von</strong> mir in Dienst<br />

gestellt. Am 26. Mai standen wir an der norwegischen<br />

Küste, <strong>am</strong> 28. im Atlantik. Am 29. Mai führten wir den<br />

Befehl aus, unseren Vorrat <strong>von</strong> 48 Minen in eine<br />

schmale Durchfahrtrinne zwischen Marwik Head und<br />

Brough of Birsay westlich der Bucht <strong>von</strong> Scapa Flow zu<br />

werfen. Hier fuhren oft englische Kriegsschiffe zum<br />

Vorpostendienst durch. Von 6 Uhr bis 8,30 Uhr<br />

vormittags erledigten wir unbemerkt den Auftrag. Später<br />

sichteten wir ein großes Kriegsschiff, leider war aber ein<br />

Schuß wegen des Wetters nicht möglich. Dann traten wir<br />

den Rückmarsch an. Dabei k<strong>am</strong>en wir <strong>am</strong> 1. Juni in ein<br />

Gebiet, wo treibende Balken, Bretter, Kisten,<br />

Hängematten, Seitenlaternen, tote Fische usw. sich<br />

häuften. Breite Ölstreifen waren erkennbar. Um 7 Uhr<br />

trieb ein großes Wrack vorbei: das englische<br />

Schlachtschiff „Invincible“: die Schlacht vor dem<br />

Skagerrak war geschlagen. Auf dem Rückmarsch k<strong>am</strong><br />

die Nachricht, daß H. M. S. „H<strong>am</strong>pshire“ <strong>am</strong> 5. Juni 1916<br />

gegen 7,45 Uhr abends auf eine der <strong>von</strong> uns gelegten<br />

Minen gelaufen und schnell gesunken war. Bis auf<br />

wenige Mann fand die Besatzung den Tod, auch der an<br />

Bord befindliche Oberbefehlshaber Lord Kitchener.<br />

(Kitchener wollte nach Archangelsk mit vielen englischen<br />

Würdenträgern, um mit russischen Dienststellen zu<br />

verhandeln. Die Panzerkreuzer hatten wegen Starken<br />

Seegangs die sie begleitenden beiden Torpedoboote<br />

entlassen. Die moralische Wirkung dieses Verlustes<br />

wenige Tage nach der verlorenen Seeschlacht vor dem<br />

Skagerrak war in England Sehr groß.)<br />

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