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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Kriegs-Handelsfahrten unter See<br />

Von Paul König<br />

Wenn man im Krieg die Zeitungen beiderseits des<br />

Ozeans über unsere Handelsfahrten nach Amerika las,<br />

dann konnte man glauben, bei uns sei alles nur immer<br />

glatt und reibungslos verlaufen. In Wirklichkeit barg<br />

unser Unternehmen manche Schwierigkeiten und<br />

manche Unbekannte. Allerdings war eine wesentliche<br />

Vorbedingung dadurch gegeben, daß ich einen<br />

Lehrmeister in U-Boot-Dingen hatte, der es wie selten<br />

einer verstand, das schwierige Gebiet mir „altem Herrn“,<br />

der ich bis dahin nie U-Boot gefahren war,<br />

klarzumachen. Es war Kapitänleutnant Rose, der etwas<br />

Später dann ebenfalls, allerdings mit einem kleinen<br />

Kriegsboot, nach Amerika fuhr. Ihm habe ich es mit zu<br />

verdanken, daß wir uns bald auf unserer U-<br />

„Deutschland“ heimisch fühlten. Allerdings ließen wir<br />

keine Gelegenheit vorübergehen, Übungstauchen zu<br />

machen. Trotzdem sind wir bei einem der ersten<br />

Tauchmanöver vor dem <strong>Feind</strong> beinah abgekommen. Wir<br />

waren auf der ersten Ausfahrt noch in der Nordsee, als<br />

uns ein Zerstörer zum Schnelltauchen zwang. Bei dem<br />

herrschenden Seegang war Gegenantauchen nach allen<br />

Erfahrungen faft Wahnsinn, doch mir blieb keine andere<br />

Wahl. Die Leute unter mir in der Zentrale arbeiteten<br />

fieberhaft. Die Schnellentlüftungen waren geöffnet, die<br />

gepreßte Luft zischte aus den Tanks, die Tauchventile<br />

saugten. Ich lauerte derweil auf das erste Zeichen eines<br />

Tiefergehens durch die Turmfenster, aber unser Deck<br />

wurde immer wieder <strong>von</strong> den Wellen hochgeworfen. In<br />

meiner Not ließ ich noch mehr Tiefenruder geben und<br />

ließ beide Maschinen äußerste Kraft voraus laufen, so<br />

daß das zitternde Boot sprang. Dann schnitt es plötzlich<br />

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