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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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wo wir herk<strong>am</strong>en, fingerten einige Scheinwerfer durch<br />

die Nacht.<br />

Jetzt konnten wir unser Schiffchen etwas näher<br />

besehen. Die Brückenaufbauten waren zertrümmert, die<br />

Einbeulung des D<strong>am</strong>pferbugs genau erkennbar. Das<br />

Oberdeck verbeult. Das Turmluk verbogen, ließ sich<br />

nicht öffnen, und das Schlimmste: alle drei Sehrohre<br />

waren umgebogen und hingen herunter wie<br />

abgebrochene Spargel. Das ganze Oberdeck war<br />

übersät mit Granatsplittern und Schrapnellkugeln. — Vor<br />

mir stand die bange Frage: wie sollte ich unseren U-<br />

Kreuzer mit seinen braven Männern in diesem Zustand<br />

heil nach Hause bringen? Würden wir je wieder<br />

herauskommen an den <strong>Feind</strong> bei der gegenwärtigen<br />

Kriegslage? Wir alle mußten erst mal schlafen jetzt. Die<br />

bis zum Zerreißen angespannten Nerven mußten sich<br />

erholen. Dann wollte ich weiter sehen.<br />

Der nächste Tag sah schon freundlicher aus. Er<br />

brachte uns gleich morgens einen kleinen Segler, auf<br />

dem wir zweierlei fanden: einen für Cardiff bestimmten<br />

ausgezeichneten Portwein als Nervenstärkung und ein<br />

Faß Zement. Mit letzterem gelang es dem Leitenden<br />

Ingenieur Fechter mit feinem braven Maschinenpersonal<br />

alle Riffe und Lecks in der Turmdecke pottdicht zu<br />

betonieren, so daß wir wenigstens wieder ohne<br />

Lebensgefahr tauchen konnten. Blind blieben wir<br />

allerdings unter Wasser.<br />

Kein Mensch dachte mehr an Heimreise. Wenn wir<br />

eben unter Wasser nicht mehr kämpfen konnten, dann<br />

wollten wir wenigstens über Wasser unsere 1000<br />

Granaten an den Mann bringen und herunterholen, was<br />

herunterzuholen war. Unser Lebensmut war<br />

ungebrochen. Wenn nur nicht die trostlosen<br />

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