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Das Prinzip Bosheit

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Noch das Ende der Schikane ist schikanös: Zuletzt ziehen<br />

die Kontrolleure ihr besonderes Vergnügen aus Giles’<br />

Verinnerlichung des schikanösen Geistes.<br />

Abermals schlägt die diabolische Ironie einen unerwarteten<br />

Hacken: Weil Giles die Wachmänner ausdrücklich<br />

um Erlaubnis bittet, gehen zu dürfen, fauchen sie ihn<br />

an. Es scheint so, als verspotteten sie die damit verbundene<br />

Unterstellung, ihn am Gehen zu hindern.<br />

Giles ist das Opfer seines ängstlichen Manichäismus,<br />

der glaubt, es gäbe nur Verbot und ausdrückliche Erlaubnis,<br />

während doch die Liberalität einer Situation daran<br />

bemessen werden kann, inwieweit man Dinge auch ohne<br />

Vorschrift oder Erlaubnis tun kann.<br />

Am Ende ihres Prozesses wechseln die Schikaneure die<br />

Stellung. Jetzt demütigen sie Giles, in dem sie ihm plötzlich<br />

das von ihm bereits erwartete Hindernis entziehen. Sie<br />

amüsieren sich mit einer ironischen Pose: »Sind Sie noch<br />

da Mann? Finden Sie nicht, daß Sie genug von unserer<br />

Zeit verschwendet haben?«<br />

Statt Giles die Freiheit zu rauben, wird sie ihm aufgezwungen:<br />

Die Schikane geht weiter, nachdem sie zu Ende<br />

ist.<br />

Verfall und Verschwinden. – Die geschilderte Szene<br />

übersteigt die bislang gesetzten Konturen der subversiven<br />

Schikane deutlich: Die despotische Vergangenheit<br />

der Schikane tritt hier kraß zu Tage. Brutal, drastisch und<br />

schockierend wächst die Durchsichtigkeit des schikanösen<br />

Scheins.<br />

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