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Das Prinzip Bosheit

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Die Zeit kroch. Dann kamen sie. Sie postierten sich vor<br />

uns, umringten George, sahen zu mir herüber. Sie schlugen<br />

ihn. Unter den Schlägen, die ihn sehr hart trafen, bat<br />

George seine Peiniger um Gnade. Er bot ihnen die wildesten<br />

Sachen an: zunächst Dinge, die er besaß, dann Geld,<br />

schließlich schrie er, er wolle alles tun, wenn sie nur aufhören<br />

würden, ihn zu schlagen. Mitten in meinem rasenden<br />

Mitleid spürte ich eine Spur von Peinlichkeit und Verachtung<br />

für Georges panische und nutzlose Devotheit.<br />

Ich schrie und versuchte dazwischenzugehen. Einer<br />

von ihnen drängte mich zurück, plazierte sich mit einem<br />

Messer vor mich, mit dessen Spitze er mir durchs Gesicht<br />

strich. Die anderen verprügelten George, der immer<br />

schlim mer schrie.<br />

»Was wollt ihr von ihm?«, schrie ich verzweifelt, »laßt<br />

ihn los!« Überraschend hielten sie inne, wandten sich mir<br />

zu, während George wimmernd liegenblieb.<br />

»Und was bietest du uns dafür an?«, fragte einer von ihnen,<br />

der sich schon vorher, als sie uns hierhin verschleppten,<br />

als ihr Wortführer erwiesen hatte.<br />

»Schlagt mich!«, entfuhr es mir, erschrak sogleich über<br />

meine Kühnheit.<br />

»Nein, nein«, meinte der Wortführer grinsend, »wir<br />

wollen niemanden schlagen, der uns darum bittet.« Seine<br />

Kumpane grölten beipfl ichtend. Sie verprügelten George<br />

weiter. Der Typ mit dem Messer strich immer noch mit<br />

einer Seelenruhe durch mein Gesicht, als suchte er die<br />

beste Gelegenheit, um den Einschnitt zu plazieren. Ich<br />

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