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Das Prinzip Bosheit

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im Gegen satz dazu nimmt die passive Negation Abstand<br />

vom Abstandnehmen.<br />

Wir können daher eine enge Beziehung zwischen der<br />

off ensiven, schwarzen Schikane und dem aktiven Typ der<br />

Negation einerseits und der defensiven, weißen Schikane<br />

und dem passiven Typ der Negation andererseits feststellen.<br />

Die aktive Negation bleibt dem System, auf das sie sich<br />

bezieht, stärker verhaft et als die passive Negation, die nicht<br />

innerhalb des Systems zwischen Alternativen wählt, sondern<br />

das gesamte System ablehnt. Für jede der beiden Negationsformen<br />

entsteht ein eigentümlicher Widerspruch:<br />

Die aktive Negation ist unmittelbar viel konfrontativer<br />

strukturiert, wählt aber mit ihrer ganzen Kraft nur zwischen<br />

den vorgegebenen Alternativen; die passive Negation<br />

aber, unmittelbar nicht konfrontativ konzipiert, gewinnt<br />

mittelbar eine radikalere Distanz: sie negiert nicht<br />

die eine Alternative, sondern die Alternativen generell.<br />

Elster formuliert das Paradox der aktiven Negation:<br />

»Wessen Unabhängigkeit die Zerstörung eines äußeren<br />

Objekts erfordert, hängt gerade in seinem eigentlichen<br />

Wesen davon ab und kann sich seine Zerstörung nicht<br />

ohne Widerspruch wünschen.« (4)<br />

Komplementär läßt sich das Paradox der passiven Negation<br />

formulieren: Wessen Unabhängigkeit keinerlei signifi<br />

kante Spuren hinterläßt, muß sich fragen, ob dann<br />

seine Distanz eine von seiner Einbildung unabhängige<br />

Wirklichkeit besitzt, kurz, ob er nicht im Grunde – in-<br />

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