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Das Prinzip Bosheit

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Genau dies gilt auch für die panoptische Situation, die<br />

die Diff erenz zwischen verdeckter und off ener Beschattung<br />

verwischt. Aber hierin liegt zugleich auch ihr Trennendes:<br />

<strong>Das</strong> Panopticum ist die Herrschaft sfi gur, die den<br />

off enen Selbstverweis stabilisiert, ohne deshalb ihre Kraft<br />

zu verlieren. <strong>Das</strong> Opfer einer Falle zweiten Grades weiß,<br />

daß es getäuscht wurde, es kann durch weitere Disziplinierung<br />

seines Mißtrauens antworten.<br />

Auch die Struktur einer Falle zweiten Grades ist grundsätzlich<br />

noch nicht so geartet, daß man aus ihr nichts<br />

mehr lernen könnte. Genau dies aber ist eine Eigenschaft<br />

des Panopticums: Man kann sich ihrer seltsamen Kraft<br />

nicht dadurch entziehen, daß man darauf setzt, ihre Fiktionalität<br />

zu »durchschauen«. <strong>Das</strong> Panopticum läßt sich,<br />

im Unterschied zur Falle zweiten Grades, nicht entlarven.<br />

Fallen dritten Grades<br />

Gibt es eine Möglichkeit, jegliches Mißtrauen zu absorbieren,<br />

also eine Falle dritten Grades zu bauen? Der Übergang<br />

von einer Falle ersten zu einer zweiten Grades war<br />

nicht einfach nur Kompliziertheitswachstum, sondern<br />

ein qualitativer Komplexitätssprung. Gleiches gilt für<br />

den Übergang zu einer Falle dritten Grades; sie entsteht<br />

nicht, wenn man statt zwei, drei, vier oder n-Löcher in einen<br />

imaginären Boden grübe, sondern nur, wenn es ihr<br />

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