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Das Prinzip Bosheit

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unglücklich machen, nicht einfach »nur« unzufrieden –<br />

auch wenn der Busfahrer es nur darauf abgesehen hatte,<br />

das »kleine« Glück zu vernichten.<br />

In ihrem Allmachtsehrgeiz versucht die Schikane das<br />

Nicht-Manipulationsfähige – das Glück – zu manipulieren.<br />

Sie ähnelt dem ehrfurchtsvollen und zugleich resignativen<br />

Fatalismus an noch off enen Gräbern: »Der Herr<br />

hat es gegeben, der Herr hat es genommen.«<br />

Die hypothetische Beleidigung<br />

Es gibt Schikanen, in denen das einzige Medium ihrer<br />

Gewalt die Sprache ist. Eine subtile Technik ist die hypothetische<br />

Beleidigung. Der Mann, dessen Parkplatz (im<br />

Abschnitt »Die Parklücke« in Kapitel Drei) »gestohlen«<br />

wurde, könnte im Versuch, die Schikane zurückzuwenden,<br />

dem unverschämten Dieb sagen: »Wenn man bei<br />

Leuten wie Ihnen nicht befürchten müßte, daß sie gleich<br />

einen Prozeß anstrengen, würde ich Ihnen ja sagen, daß<br />

sie ein Arschloch sind, aber so haben sie noch mal Glück<br />

gehabt«.<br />

<strong>Das</strong> ist eine hypothetische Beleidigung. Sie bedient sich<br />

der rhetorischen Figur der Paralipse, »die darin besteht,<br />

zu sagen, daß man es nicht sagen wird, und damit zu sagen,<br />

was man verschweigen will: ich werde nicht davon<br />

sprechen – und dann folgen drei Seiten. Die Paralipse impliziert<br />

die Überzeugung, daß das Indirekte ein rentabler<br />

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