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Das Prinzip Bosheit

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Kapitel Acht<br />

Imaginäre und souveräne Macht<br />

Begriff der Macht<br />

Was ist Macht? Die Fähigkeit, jemanden zu etwas zu<br />

zwingen, das dieser nicht will. Max Webers Defi nition<br />

der Macht, eine der konventionellsten und etabliertesten,<br />

unterstellt sie als »jede Chance, innerhalb einer sozialen<br />

Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben<br />

durchzusetzen«. (1)<br />

Weber betont die Macht als Chance, als nicht unbedingt<br />

bereits eingelöste Realität. Diese Potentialität ist<br />

auch für das besondere Verständnis von Macht in diesem<br />

Kapitel zentral. Macht ist nicht angemessen als faktische,<br />

sondern nur als hypothetische Kausalität zu begreifen.<br />

Gleichwohl zeigt Webers Defi nition, wie sehr er die<br />

Kausalität der Möglichkeit nur dann als wirksam auch für<br />

sich betrachtet, wenn sie sich notfalls durchaus zu aktualisieren<br />

versteht.<br />

Die Glaubwürdigkeit, das Charisma, die Eindrucks kapa<br />

zität einer konventionell-potentiellen Macht sind das<br />

Produkt mindestens dreier Faktoren. Erstens muß eine<br />

Macht ihre Anwendungs- und Vermeidungsbedingungen<br />

fest legen. Sie muß ihre Äußerungen in Form negativer<br />

oder positiver Sanktionen in »wenn … dann«-Strukturen<br />

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