29.01.2013 Aufrufe

Das Prinzip Bosheit

Das Prinzip Bosheit

Das Prinzip Bosheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Du weißt, was du bist?«, fragte ihn Jörn lauernd.<br />

»Ja« antwortete Th omas zögernd.<br />

»Ein Feigling«, sagte Jörn, drehte sich dabei den anderen<br />

zu, als wolle er ihnen eine neue Wahrheit verkünden.<br />

Er ging ein paar Schritte in den alten Keller hinein,<br />

in dem sie sich immer trafen, ging hin und her und immer<br />

vor Th omas verharrte er einen Augenblick, um ihn<br />

schweigend zu fi xieren. Axel, der dritte im Bunde, hatte<br />

seine alte Kiste demonstrativ vor die Tür geschoben und<br />

saß mit verschränkten Armen auf ihr, schwieg. Es vergingen<br />

einige Minuten. Niemand sprach. Th omas wartete<br />

auf sein Urteil.<br />

Wieder blieb Jörn vor ihm stehen: »Du bist ein Feigling!«<br />

<strong>Das</strong> war keine Frage, das war eine Feststellung. Er betrachtete<br />

ihn ganz ruhig und fest: »Sag, daß du ein Feigling<br />

bist«.<br />

Th omas schwitzte. »Ich bin ein Feigling«. Er wußte,<br />

daß sich Jörn nie mit einem kleinlauten, schlichten »Ja«<br />

zufrieden gegeben hätte.<br />

Jörn grinste. »<strong>Das</strong> hört sich so an, als glaubtest du dir<br />

selbst nicht. Sag es noch einmal!«<br />

Th omas gehorchte, zwang sich, so gut er konnte, jeden<br />

Anklang von Trotz und Wut aus seiner Stimme zu verbannen.<br />

Jörn war immer noch nicht zufrieden: »Und weil aller<br />

guten Dinge drei sind … sag es uns noch einmal«.<br />

Th omas gehorchte abermals.<br />

450

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!