29.01.2013 Aufrufe

Das Prinzip Bosheit

Das Prinzip Bosheit

Das Prinzip Bosheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• der gerade Verlassene, dem zugemutet wird, dem<br />

Beischlaf-Gezwitscher seiner Ex-Freundin mit dem neuen<br />

Geliebten im Nachbarzimmer zuzuhören;<br />

• der kleine Junge, den seine Mutter beim Spiel im Garten<br />

mit einem elektronischen Ortungssystem überwacht, die<br />

jede Überschreitung der Grundstücksgrenze mit einem<br />

schrillen Pfeift on anmeldet;<br />

• das Telefon, das zum wiederholten Male klingelt und an<br />

dessen anderen Ende sich wieder niemand meldet;<br />

• Sisyphos, der zur Strafe einen Felsen auf einen steilen<br />

Berg rollen muß, von dem er aber kurz vor dem Gipfel<br />

wieder herrunterrollt;<br />

• der »Verfolger« auf der Landstraße in »<strong>Das</strong> unüberwindliche<br />

Hindernis« …<br />

Nicht alle diese Situationen sind schikanös, aber in allen<br />

steht ein tantalisches Objekt im Mittelpunkt. Wir wollen<br />

deshalb die Eigenart der quälenden »tantalischen<br />

Objekte« genauer untersuchen.<br />

Der ewige Köder<br />

Alle tantalischen Objekte haben eine eigentümliche<br />

Doppelstruktur: Als teilte man einen Raum in einsehbare<br />

und uneinsehbare Bereiche, also in solche der<br />

Anwesenheit und Abwesenheit, so eröff nen tantalische<br />

Objekte in der Anwesenheit eine Abwesenheit. Sie sind<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!