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Das Prinzip Bosheit

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nösen Anspielung stigmatisiert. Aber wie gelingt der Anspielung<br />

die Konfusion, diese Implikation?<br />

Diese Anspielung erzeugt nicht bloß eine Konfusion<br />

zwischen Verstehen und Akzeptieren, sondern auch eine<br />

Identifi kation zwischen Nicht-Reaktion und Dummheit.<br />

Gerade wenn wir die Anspielung verstanden haben, verschwindet<br />

erst recht die Chance nicht zu reagieren. <strong>Das</strong><br />

Nichtverstehen einer Anspielung legt den Verdacht intellektueller<br />

De-Qualifi kation nahe; das sichtbar gemachte<br />

Verstehen dagegen die Unterstellung, ihr rechtgegeben<br />

zu haben. Die Anspielung ist eine nicht-abwehrbare Beschimpfung.<br />

Kapitalisierung der Lächerlichkeit<br />

Graham Greene erzählt in seinem Roman »Dr. Fischer aus<br />

Genf« die Geschichte eines Zahnpasta-Millionärs, der seine<br />

reichen »Freunde« zu grotesken Parties einlädt; für die<br />

Beteiligung an den absurdesten Demütigungen belohnt<br />

er sie mit mehr oder weniger großzügigen Geschenken.<br />

Die Erzählung, aus der Perspektive des Mannes der<br />

Tochter von Dr. Fischer, berichtet noch vor der Schilderung<br />

der Partyatmosphäre und deren schließlicher Eskalation<br />

zur letzten, zur »Bombenparty« von einer Aktion<br />

Fischers gegen einen platonischen Liebhaber seiner Frau.<br />

Anna-Luise, die Tochter Fischers, erzählt Jones, ihrem<br />

Mann, von Mr. Kips, einem der Gäste der dubiosen Par-<br />

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