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Das Prinzip Bosheit

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Jörn setzte, anscheinend zufrieden, seine Wanderungen<br />

fort. Die Stille erdrückte Th omas. Er wußte, daß er hier erst<br />

herauskommen würde, wenn sie ihn fertiggemacht hätten.<br />

Wieder blieb Jörn vor ihm stehen. »Weißt du eigentlich,<br />

warum du ein Feigling bist? Weil du zugibst, einer<br />

zu sein.«<br />

Th omas wurde es kalt. »Sag: ›Ich bin ein Feigling, weil<br />

ich zugebe, einer zu sein‹«, forderte ihn Jörn mit einem<br />

eigenartigen Lächeln auf.<br />

Th omas zögerte. Jörn schlug ihm ins Gesicht. »Sag es!«,<br />

forderte er scharf. Er zögerte noch immer; Jörn schlug ihn<br />

abermals. Seine Angst schlug über ihm zusammen.<br />

»Ich bin ein Feigling, weil ich zugebe, einer zu sein.«<br />

quälte er sich über die blutigen Lippen.<br />

»Und jetzt«, kam Jörn triumphierend an ihn heran,<br />

»wirst du uns noch gestehen, wie widerlich und feige es<br />

ist, sich von seinen Freunden erpressen zu lassen, so einen<br />

Schwachsinn zu erzählen.«<br />

Schon von einer träumerischen Apathie umhüllt,<br />

stammelte Th omas den Satz. Jörn geriet in einen Taumel.<br />

»Und jetzt sag, daß wir Schweine sind, dich zu so etwas<br />

zu zwingen!«<br />

Th omas spürte keine Wut mehr; sie war ihm entfallen.<br />

Irgendwodurch den Dunst, der in seinem Kopf entstanden<br />

war, spürte er noch, daß sie ihm Satz für Satz aufzwangen.<br />

Und er sprach und sprach. Irgendwann müssen<br />

sie dann gnädig gewesen sein, haben ihn endlich zusammengeschlagen,<br />

liegen lassen.<br />

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