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Das Prinzip Bosheit

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ter« Armut. Vor dem Hintergrund des Geld universums<br />

erscheint jeder einzelne Gegenstand, jedes kon krete Objekt<br />

bloß noch als Schatten seiner selbst, als Frag ment, als<br />

»Partialobjekt«, als Wirklichkeitsausschnitt.<br />

Für die Th eorie der Schikane ist nicht die konkrete Armut,<br />

sondern die universelle Erfahrung der abstrakten<br />

Armut bedeutsam.<br />

Objektive Melancholie<br />

Schikanöse Konstellationen erzeugen Ohnmacht, Hilfl osigkeit<br />

und Ausbruchswillen. Objektiv schikanös ist die<br />

kapitalistische Form des Besitzes, weil er eine grundsätzliche,<br />

unübersteigbare Barriere gegen seine totale Aneignung<br />

darstellt.<br />

Die Konfusion von Ge- und Verbrauchen, die Fusion<br />

von Genuß und Zerstörung, die Verschmelzung von<br />

Tausch- und Gebrauchswerten sind die <strong>Prinzip</strong>ien einer<br />

Gesell schaft , die fi nanzielle, ökonomische, touristische<br />

etc. Grenzenlosigkeit produziert. Quasi-schikanös daran<br />

ist, daß auch noch der Genuß des geringsten materiellen,<br />

kon kreten Besitzes von der Erfahrung des möglichen, abstrakten<br />

Besitzes überschattet bleibt. Nicht die Armut ist<br />

schikanös, wohl aber der Zwang, sie noch auf jeder Stufe<br />

des gesellschaft lichen und privaten Reichtums in den<br />

Dingen zu spüren. Nicht die Unerreichbarkeit der vielen<br />

Objekte, die man niemals haben wird, ist schikanös, son-<br />

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