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Das Prinzip Bosheit

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ver« Referenzen befreien und sperrt sie doch nur in den<br />

neuen Käfi g rigider Selbstreferenz ein. Als galoppierende<br />

Selbstvernichtungspogrammatik versucht sich die negative<br />

Freiheit an der paradoxen Kumulation von Trennungserfahrungen.<br />

Die Dynamik des negativen Freiheitsbegriff<br />

s zielt auf eine Post-Apokalypse: Die hartnäckige,<br />

ehrgeizige und verzweifelte Wahl des Nicht-wählen-Wollens<br />

(Umschlagen der Freiheit in Unfreiheit) ist von der<br />

»Furie des Verschwindens« (Hegel) gepackt.<br />

In der Ideologie des positiven Freiheitsbegriff s besteht<br />

Freiheit in der permanenten Nicht-Wahl des Wählens<br />

(Umschlagen der Unfreiheit in Freiheit): gerade der<br />

»blinde Fleck«, die unverfügbare Basis, der Druck, »nicht<br />

nicht frei sein zu können«, schützt das positive Freiheitsverständnis<br />

vor der grassierenden negativen Selbstreferenz<br />

des negativen Freiheitsbegriff s. Deshalb hat der<br />

positive Freiheitsbegriff einen Ausdruck und nicht bloß<br />

ein Sammelsurium von Spuren der Flucht, wie der negative.<br />

Nicht das Nicht-nein-sagen-Können (negativer Freiheitsbegriff<br />

), sondern das Ja-sagen-Können (positiver<br />

Freiheitsbegriff ), die Entschiedenheit ist Ausdruck der<br />

Freiheit.<br />

Schikane und Freiheit. – Sein spezifi sches Freiheitsver langen<br />

läßt den Schikaneur auf beiden Hochzeiten tanzen:<br />

Er will sowohl die Freiheit »zu« etwas, als auch die »von«<br />

etwas genießen. Weil er kein konkretes Motiv hat, wählt<br />

er nicht. Er bleibt aber nicht in der Indiff erenz stecken,<br />

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