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Das Prinzip Bosheit

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chung. Wenn er sich zum Gehen wandte, würden sie ihn<br />

bestimmt zurückrufen und fi lzen. Und die Uhr auf dem<br />

Wachhaus zeigte 11:58.<br />

»Dann kann ich gehen?«<br />

»Dann können Sie gehen. Sind Sie taub oder was?«<br />

Giles trat einen Schritt zurück.<br />

»Und achten Sie in Zukunft auf das, was Sie sagen; so<br />

ist es recht.«<br />

Giles entfernte sich die ersten Meter gehend, dann rannte<br />

er. Brüllendes Gelächter folgte ihm, Schenkelklatschen.<br />

Aber er hatte es zu eilig, um auch nur zornig zu sein.« (18)<br />

Pornographie der Macht<br />

In dieser Szene treten die Schikaneure deutlicher als in den<br />

bisher diskutierten aus dem Schatten der Legalität heraus.<br />

Sie durchwühlen nicht langatmig Koff er oder überprüfen<br />

stundenlang Pässe. Giles scheint auf den ersten Blick ein<br />

Opfer purer Willkür zu sein. Die Wachmänner betreiben<br />

keine Subversion der Legalität. Sowenig die Schikane<br />

vollständig ist, wenn sie nur blanke Subversion verkörpert,<br />

sowenig ist sie es auch, wenn ihre Nutzlosigkeit und<br />

Boshaft igkeit zwar ins Auge springen, aber nicht mit einer<br />

ritualisierten Rechtfertigung versehen sind.<br />

Die Dynamik der Schikane läßt sich jedoch an einem<br />

anderen Moment illustrieren: Giles wird für seine Leidenschaft<br />

slosigkeit bestraft . Die schikanösen Kontrolleu-<br />

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