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Das Prinzip Bosheit

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tümlichen Scham verdrängt? Ist George nicht – bei aller<br />

Dankbarkeit gegenüber seinem Freund – auch unglücklich<br />

darüber, wieder glücklich zu sein? Ist dies nicht<br />

um so wahrscheinlicher, je enger die freundschaft liche<br />

Bindung zwischen beiden Opfern ist? Muß er sich nicht<br />

schämen, daß er sich helfen ließ? Wird George nicht<br />

nochmals zum Täter gegen Jack, indem er nicht verhinderte,<br />

daß dieser zum Täter an ihm werden konnte und<br />

mußte? Steckt nicht gerade in der Anerkennung von<br />

Jacks Mitleidslosigkeits-Heuchelei durch den Schikaneur<br />

die besondere Demütigung, auch hier gescheitert zu sein?<br />

Aber warum? George wollte ihm doch helfen! Müssen<br />

beide nicht – um ihrer selbst und des Freundes willen –<br />

darauf hoff en zu scheitern, vom Schikaneur betrogen zu<br />

werden? Und werden beide nicht auch hier – wir kennen<br />

die Formel schon – um den Betrug betrogen?<br />

Genau darin liegt die Perfi die der Trauerverbots-Schikane:<br />

Die Opfer gewinnen, indem sie nach den Spielregeln<br />

des Schikaneurs verlieren. Beide Opfer sind davongekommen,<br />

um von einer seltsamen, post-situativen<br />

Verzweifl ung verfolgt zu werden, die ihr Weiterleben zum<br />

nackten Überleben degradiert. Sie werden schwer an ihrer<br />

Erleichterung zu tragen haben.<br />

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