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Bundesnetzagentur Gutachten: Ermittlung der Prozesskosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung im Strom- und Gasbereich 6.5.3 Vergleichendes Fazit Die sich in der Datenanalyse zeigenden Unterschiede bei den Entgeltobergrenzen für Messung und Abrechnung zwischen Strom und Gas sind für uns insbesondere im Bereich der Standardlastprofilzähler nicht aufgrund inhaltlicher oder funktionaler Unterschiede erklärbar. Die Prozesse und Systeme sowie der Dateninhalt der Abrechnung für Netzentgelte sind in beiden Bereichen für Strom und Gas relativ vergleichbar. Daher wären keine signifikanten Unterschiede in den Kosten bzw. Entgelten zu erwarten. • LBD-Beratungsgesellschaft mbH 22.04.2008 • 288/295
Bundesnetzagentur Gutachten: Ermittlung der Prozesskosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung im Strom- und Gasbereich 7 Weitergehende Analysen 7.1 Auswirkungen Smart Metering Die EU-Richtlinie zu Endenergieeffizienz und -dienstleistungen fordert, dass die Kunden »individuelle Zähler ... erhalten, die den tatsächlichen Energieverbrauch des Endkunden und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln« (Art. 13 Abs. 1 der Richtlinie 2006/32/EG). Welche Informationen die Zähler in Zukunft liefern können müssen, wird mit der Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht per Mai 2008 entschieden. Die Richtlinie zielt darauf ab, den Übergang von mechanischen/elektrome- chanischen zu elektronischen Zählern (»Smart Metering« – intelligente Zähler in einer Systemlandschaft) zu beschleunigen. Der Energiekunde erhält dann entweder monatlich eine Rechnung oder zumindest seinen Monatsverbrauch (besser noch: unterteilt in Tages- oder Stundenverbräuche) zeitnah mitgeteilt. Die Umsetzung dieser Technologie steht unter der Bedingung, dass die Kosten der neuen Zähler »im Vergleich zu den potenziellen Energieeinsparungen angemessen« sind. In Teilen der Branche herrscht die Überzeugung, dass diese Bedingung erfüllt ist – man müsse den Nutzen einer neuen Zählergeneration nur umfassend genug zur Kenntnis nehmen. Die Verringerung des Energieverbrauchs hat zur Voraussetzung, dass mit höherer Transparenz das Bewusstsein der Kunden für ihre häuslichen Gas- und Elektrizitätsverbräuche und deren gerätetechnische Bedingtheit deutlich ansteigt. Dies lässt eine Verhaltensänderung erwarten und als Folge eine höhere Energieeffizienz. Über Verhaltensänderungen hinaus ist als weitere zentrale Folge zu erwarten, dass die Bereitschaft der Haushalte, in Energieeffizienz zu »investieren«, steigt. Daneben besteht in der Möglichkeit, Tarifzeitzonen zu bilden und den Konsumenten mittels Smart Metering und modernen Kommunikationstechniken einen Anreiz zur besseren Auslastung der Kraftwerke zu geben, gegebenenfalls flexibel nach dem Angebot von regenerativer Energie in Abhängigkeit von Windstärke oder Sonneneinstrahlung (Einschätzung durch: Hans Jochen Luhmann, Wuppertal Institut). Während bei Strom die Energienutzung in wesentlichen Teilen zumindest wahrgenommen wird, entzieht sich der Gasverbrauch in Stunden- oder Tagesperioden der aktiven Wahrnehmung. Die hohe saisonale Schwankung des Wärmebedarfs macht es den Nutzern schwer, in Intervallen kleiner ein Jahr den Energieverbrauch zu bewerten. Eine kurzfristige Steuerung des • LBD-Beratungsgesellschaft mbH 22.04.2008 • 289/295
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